Im Sommer 2023 organisierten Mollner und Schoßböck alias Black Ferk Studio die erste internationale Kunstausstellung zum Thema ME/CFS und Post Covid in der Künstlerhaus-Factory Wien.
Neben eigenen Arbeiten wurden Werke von 21 betroffenen Künstler*innen und Aktivist*innen gezeigt. Die Kuratierung hatte zum Ziel, Menschen mit schwerer Behinderung eine Plattform zu bieten und Verständnis und Berührungspunkte zwischen sonst separaten Welten zu schaffen. Um jene zu integrieren, denen ein Besuch nicht möglich war, wurde die komplette Ausstellung online frei zur Verfügung gestellt. Das Team des Black Ferk Studios (selbst schwer betroffen) stellte sich den Herausforderungen der radikalen Inklusion unter erschwerten Schaffensbedingungen.
ME/CFS ist eine schwere und nicht seltene Multisystemerkrankung, die zu 2/3 Frauen betrifft. Infolge der Pandemie und dem Anstieg postviraler Erkrankungen und deren Marginalisierung erhielt das Thema eine neue Brisanz. Allein in Österreich leben etwa 80.000 Menschen mit ME/CFS, viele ohne Diagnose und Versorgung.
Die mit ME/CFS verbundene Lebensrealität wurde in der Schau in Bildern, Skulpturen, Texten und Videos reflektiert und zu einem thematischen Bogen gespannt: vom persönlichen zum gesellschaftlichen Standpunkt, von der Machtlosigkeit zum Aktivismus, von der Isolation des Individuums zur Gemeinschaft, vom emotionalen Erleben zu wissenschaftlichen Fakten. Rahmenprogramm war ein Symposium mit Fachvorträgen sowie eine Performance und Lesung.