Sieben Menschen in bunter Kleidung und verschiedenen Posen stehen vor dem Wiener Stephansdom und blicken in die Kamera, die sie von unten her festhält
Foto:
Thomas Kirschner

Wir haben ein Video realisiert. Es ist das erste Mal, dass diese sechs in Wien lebenden erfolgreichen Tänzer:innen aus Kuba, Brasilien, der Dominikanischen Republik und Venezuela kollaborieren. Wir drehten an sieben Orten in Wien: Stephansplatz, Blumenwiese Donauturm, Donau City Towers, CopaBeach, Kaiserwasser, Prater.

Canaval Creation zeigt in sieben Sequenzen Reggaeton, Salsa, Modern/Contemporary, Dancehall, traditionelles Afro Vodu, Samba, Merengue und Soca. Es ist der Beginn der Kompanie KoKa LaLi, die zum Ziel hat, Künstler:innen der afrokaribischen Diaspora zu vernetzen, zeitgenössische Kunst mit nicht-europäischer Kunst zu verbinden und Reichtum und Vielfalt der Künste und Kulturen dieser Orte und ihrer Menschen zu feiern. Es ist wichtig, dass die Geschichte, die Politik, die aktuellen Lebensumstände dieser Menschen – deren Lebensfreude und Klänge so gerne „konsumiert“ werden – und die Rolle Europas sichtbarer und bewusster gemacht werden. Die Bedeutung dieser Tänze für die Menschen: Tanz = Widerstand, Überlebenskampf, Befreiung, Identität, Gemeinschaft, Spiritualität, Heilung, Tradition, Neugeburt. Tanz ist urmenschlich – alle Kulturen tanzen.

Unser nächstes Projekt ist Blut-Zucker: Millionen afrikanischer und indigener Menschen wurden verschleppt und gezwungen, in der Karibik für Europa Zucker, Kaffee, Tabak, Alkohol und damit Wohlstand zu produzieren. Bis heute leben die meisten ihrer Nachkommen in Ausbeutung und Armut, während wir „heimische“ Schokotorte genießen …

Votingsystem wird geladen…

KoKa LaLi

KoKa LaLi besteht aus Yusimi Moya Rodriguez, Marianne Valdivia, Osmel Penton Crespo, Karine Label, Lucio Lopez, Cheeky Reynaldo Mercado, Roger Mejias, Luis Ribeiro und Laura Valbuena und wird von Sofie Douda geleitet.

Ich tanze, singe und spiele seit Kindesalter, u. a. am Akademietheater Wien und in der Kinder Musical Company. In Paris studierte ich urbane (Juste Debout School), traditionelle afrikanische (Momboye) sowie zeitgenössische Tanztechniken (Corinne Lanselle) und arbeitete u. a. mit dem Musiker Claude Saturne. In Brasilien lernte ich Orixas (Rosangela Silvestre & Vera Passos) kennen; in New York performte ich (Julio Jean, Raphaelle Francois & Riva Précil); in der Dominikanischen Republik und auf Haiti tanzte ich im Ensemble und als Solistin an der ENARTS; in Wien unterrichte ich, u. a. beim ImPulsTanz Festival. (Sofie Douda)