Besuch am Schillerplatz

Man sieht mehrere Menschen die Treppen zur Akademie der bildenden Künste hinaufgehen, während eine Person versucht, sich vom Rollstuhl aus die Treppen hinauf zu hanteln.
Foto:
Ursula Knapp

Am Tag des Studienbeginns, dem 3. Oktober, um 11 Uhr fuhr Philipp Muerling in seinem Rollstuhl vor. Er hievte sich selbst aus dem Rollstuhl, landete auf dem Boden und quälte sich über die Haupttreppe. Weil ihm die Kraft ausging, krabbelte er wieder nach unten. Der Versuch, die Akademie am Schillerplatz zu besuchen, war gescheitert.
Am 12. Jänner bemühte sich der Student zum 31. Mal, den Eingang zu erreichen. Die Medien wurden aufmerksam, und auch das Rektorat. Doch sichtbare Veränderungen blieben bislang aus.

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Als erster und einziger Student der Akademie der bildenden Künste, der im Rollstuhl sitzt, wurde Philipp Muerling zwar immer wieder in die Planung und Bestrebungen, Barrierefreiheit zu schaffen, eingebunden – umgesetzt wurde davon nur wenig. Mit seiner Aktion thematisiert der Künstler ein gesellschaftspolitisches Problem, das Nicht-Betroffenen kaum bewusst ist. Wegen mangelnder Präsenz wird es zudem von Politik und Medien gern als „Randproblem“ gesehen und behandelt.

Weitere Beiträge zum Projekt:
vimeo.com/761553595
vimeo.com/772167616
www.okto.tv/de/oktothek/episode/63779fb736d55
www.bizeps.or.at/kunstprotest-barrierefreiheit-an-universitaeten-
endlich-umsetzen
improperwalls.com/improperdoseyouneed/2022/1/29/protect-people-
not-monuments