choreografische stadtkomposition mit text von elfriede jelinek

theatercombinat, bekannt für extreme raumlösungen und radikale zugriffe auf texte, sprache und körper, konfrontiert jelineks botenbericht über (medien-)kriege mit ausgewählten orten im stadtraum wiens. vom 15. oktober bis zum 4. november 2008 bespielt theatercombinat in einer serie akustisch-choreografischer interventionen den öffentlichen raum wiens der text nimmt über choreografierte und performativ eingesetzte klang- und bildobjekte den stadtraum ein. jede choreografie überschreibt den ort. jeder ort ergreift den text.

bambiland ist der vierte teil der theatralen serie tragödienproduzenten von theatercombinat (2006-2009). 2008 inszenierte claudia bosse zunächst im rahmen der serie aischylos’ die perser zur eröffnung des festivals theaterformen mit einem chor aus 340 brauschweigerInnen. auf der bühne des staatstheaters wurde das publikum teil des chorkörpers. bei bambiland08, als zeitgenössischem theatertext, wird die politisch-ästhetische prais „chor“ zur unendlichen multiplikation einer stimme (gesprochen von anne bennent), zusammengesetzt aus sprachen und sprachmasken aus 2.500 jahren westlicher kultur. der tragödienchor der antike besetzt als akustisch-choreografisches netz aus bild- und klangobjekten den stadtraum!

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theatercombinat

die arbeiten des theatercombinat erschaffen neue, experimentelle aktions- und wahrnehmungsräume zwischen theater, installation, choreografie, performance und diskurs. die arbeiten entstehen in zeiträumen von einer woche bis zu vier jahren: in schlachthöfen, rohbauten, schwimmstadien, theatern, baugruben, auf plätzen oder am flussufer, in städten wie berlin, düsseldorf, wien, hamburg, podgorica (cg), braunschweig oder genf (ch) in zusammenarbeit mit bildenden künstlerInnen, tänzerInnen, architektInnen, schauspielerInnen, theoretikerInnen, musikerInnen und leidenschaftlichen dilettanten. themenfelder raumchoreographische recherchen, chorische improvisation mit text, kommunikation von zuschauerInnen und darstellerInnen in nicht voneinander getrennten räumen, raumforschung in verschiedenen architekturen, stadtinterventionen, sowie alternativen von öffentlichkeit. theatercombinat wurde ende 1996 in berlin gegründet von claudia bosse, dominika duchnik, heike müller und silke rosenthal. ab 1999 theatercombinat wien. tätig in unterschiedlichen konstellationen: mit claudia bosse (seit 1996), andreas pronegg (06-08 1997 und 1999- 2004), christine standfest (seit 1997) und josef szeiler (1998-2002), sowie markus keim (1999-2005), doris uhlich (seit 2002), gerald singer (seit 2005) u. v. a.

theatercombinat 2008
claudia bosse (künstlerische leitung), christine standfest (dramaturgie), gerald singer, astrid mayer/lena wicke (produktion) und gäste: anne bennent, aurelia burckhardt, andreas gölles, simon häfele, oliver losehand, wolfgang musil, tanya petkova, liesl raff, alexander schellow, dorothea schürch, doris uhlich u. a.