das leben ist banal, nicht? abgesehen von ein paar belanglosen philosophischen fragen des glücks streben wir doch alle nach ähnlichen glücklichen momenten in unserem dasein. frühstück, mittagessen, abendmahl. dazwischen umsetzung des verspeisten mittels stoffwechsels, ein bisschen musikhören vielleicht, oder auch fernsehen. wie wäre es mit einem nachmittagsausflug? geht nicht, weil der wohnungsvermieter ein problem mit ihnen hat, das akkurat erledigt werden muss?
sehen sie: alles normal! zur nervenberuhigung eignet sich kartenspielen, oder einem arbeitskollegen ein ei zu legen. eier werden, das wissen sie sicher, von hühnern gelegt und dienen ursächlich der fortpflanzung. fortpflanzung, ja! das ist auch normalität und führt dennoch zwangsläufig zu momenten gespickt mit glücksgefühlen. ein normales leben kann durchaus als sammlung von glücks- und unglücksmomenten gefasst werden. doch wie wollen sie das zum beispiel auf die bühne bringen, wenn sinn und unsinn des lebens im grunde genommen banal sind?
nun ja, wir können das. normal, unaufgeregt und vielleicht gerade deswegen spektakulär. so normal wir auch sein mögen, irgendetwas macht uns anders. ha! werden sie rufen, das ist ja auch banal und normal, dass jede/r trotz banalem menschsein irgendwie anders ist. und wie recht sie damit haben! interessant wird die sache erst, wenn ihr ganz normales anderssein, das haben wir gerade vereinbart, nicht dem erwünschten sozionormativ entspricht. da kann es schon passieren, dass die heilige kuh des individualismus nicht mehr so ganz heilig ist.
am falschen fuß, so vorhanden, ertappt, blicken wir normalen unsicher umher und stellen fest: es lebe die akkurate avantgarde in all ihrer normalität!