Tanja Peinsipp (Luftakrobatin) hält sich mittels eigener Körperkraft in der Luft. Dabei bedient sie sich an Kabeln die senkrecht von der Decke hängen. Ulrich Schleicher (Klangkünstler) steht rechts im Bild vor einem modularen Synthesizer und steuert diesen mittels eines Brain Computer Interfaces sowie mit seinen Händen. Das Bild wurde beim work in progress showing am Kultursommer 2024 in der ASK Erlaa bei Tageslicht aufgenommen.
Foto:
Eyup Kus

Steuert der „Apparatus“ uns, oder will er einfach nur Eis? – Wenn Technik immer intelligenter wird, könnte sie irgendwann eigene Gelüste entwickeln? Aber was wenn diese komplett sinnfrei sind?
Mit „Apparatus“ erforschen die beiden Künstler:innen Tanja Peinsipp und Ulrich Schleicher die symbiotische und zugleich widersprüchliche Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und Technologien. Dabei untersuchen sie den Prozess der gegenseitigen Mobilisierung und fragen nach lustvollen Momenten in der Steuerung. Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Technologie? Oder kann es auch als ein und derselbe „Körper“ gedacht werden, der poröse Stellen aufweist? Die beiden Künstler*innen erforschen die technischen Mittel ihres jeweiligen Genres und verweben Klang und Körper mit dem Einsatz von digitaler und analoger Technologien zu einem neuen Dialog.
Die erste Residency startete am 22. Mai 2024 in der Hauffgasse in Wien. Entwickelt wurden ein „Brain Computer Interface“ sowie ein Interface mit Beschleunigungssensoren. Beide Controller steuern modulare Synthesizer. Durch diese Auseinandersetzung soll längerfristig versucht werden, moderne Technologien in der Klanggestaltung für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen.
Es folgten Showings u. a. am Kultursommer und beim Steirischen Herbst.
Im Juni 2025 hatten wir mit unserem Projekt eine Residency im Wiener Theater brut. Diese haben wir dazu genutzt, die Geschlechterrollen in unserem Stück zu reflektieren, um den gleichberechtigten Ansatz klar widerzuspiegeln.

22.05.2024 20.06.2025
Tanja Peinsipp (Luftakrobatin) bewegt sich mit den senkrecht hängenden Kabeln in der Luft und lässt diese für den Moment des Fotos los. Ihre Hände sind frei, sie hält sich durch eine Wicklung der Kabel um die Hüfte. Ulrich Schleicher (Klangkünstler) steht rechts im Bild konzentriert vor einem modularen Synthesizer und steuert diesen mittels eines Brain Computer Interfaces auf seinem Kopf.
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Eyup Kus
Der Apparatus (hier in Form eines Kabelkläuls mit ca. 1m Durchmesser) hängt von der Decke in der Luft. Vor ihm rechts im Bild stehen der modulare Synthesizer, weitere elektronische Instrumente, das Brain Computer Interface und eine alte Wiener Stahlsaitengitarre aus 1950, welche um einen digitalen Controller erweitert wurde und horizontal auf einem Ständer montiert gespielt wird.
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Eyup Kus

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Künstler:innen-Duo Tanja Peinsipp & Ulrich Schleicher

Tanja Peinsipp arbeitet als transdisziplinäre Künstlerin in Wien. Ihre Hauptdisziplinen sind Luftakrobatik, Partnering und Objektmanipulation. 2024 war sie Stipendiatin für das Arbeitsstipendium der Stadt Wien im Bereich zeitgenössischer Zirkus. Im November 2024 feierte sie die Premiere ihres Solodebüts „heck a CARe less work“ im Rahmen des Festivals ON THE EDGE in Wien (Musik: Ulrich Schleicher).

Ulrich Schleicher ist international tätiger Klangkünstler. Er war im Rahmen der Kulturhauptstadt Timisoara 2023 tätig und hat 2024 den Hubert-von-Goisern-Kulturpreis erhalten sowie Konzerte in den USA gespielt. Der Erstentwurf seines Solos „BodyMindBridge“ wurde 2025 im Porgy & Bess gezeigt. Er war für den FM4 PSC nominiert und engagiert sich seit 2022 als Freiwilliger für geflüchtete Kinder in Wien.