Bislang glaubte man, die liberale Gesellschaft sei der Sieger der Weltgeschichte. Der Aufstieg rechter Politiker zeigt: Sie könnte ebenso gut wieder verschwinden.
Schauplatz ist Andorra. Andorra ist jene kleine Welt, in der die große ihre Probe hält. Eine Journalistin, ein Linker und natürlich ein Flüchtling erzählen Geschichten, alle erzählen Geschichten und Alissa hört zu. Unbestimmt treibt sie auf der Suche nach Wahrheit, bis ihr der Zeitgeist einen vermeintlichen Schlüssel in die Hand drückt: Der Konstruktivismus öffnet die Büchse – Laster, Untugend und Hoffnung entweichen und schaffen damit Raum für Martin Gruber und seine „Identitäre“-Bewegung. Was tun, wenn Hoffnung, das Übelste der Übel, die Qual der Menschen verlängert?
In Andorra ist es der rechts-liberalen AFA gelungen mit absoluter Mehrheit in die Stadtregierung einzuziehen. Alle geben sich fassungslos angesichts des Erfolgs der Rechten, dabei ist ihr Aufstieg schon lange vorausgesagt worden. Die neuen Autoritären sind auch keine Aliens, sie kommen nicht von einem anderen Stern, sie kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Was sie verbindet, ist die Überzeugung, dass die liberalen Methoden zum alten Eisen gehören. Deshalb machen sie ein Angebot, das viele nicht ablehnen können. Sehen wir hier den Niedergang des Liberalismus, der scheinbar unbesiegbaren Verbindung aus Demokratie und Kapitalismus?