„Es kam wieder, was nicht bis zum Ende gelitten und gelöst wurde.“
(Hermann Hesse)
Zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern … sechzehn … zweiunddreißig … Unsere Vorfahr:innen vererben viel an unsere Gene, unsere Knochen – und unser Unterbewusstsein. Ancestors’ Banquet – ein Bankett der Ahn:innen: Menschen tragen von Geburt an die Lebenserfahrungen ihrer Vorfahr:innen und auch Kriegserbgut in sich. Von Generation zu Generation weitergegebene Traumata sind meist auf den ersten Blick unsichtbar – sie sind gleichsam subkutan, über Jahrzehnte hinweg eingebrannt in Biografien und in Orte. Das Stück sucht nach Antworten auf gesellschaftspolitisch brennende Fragen: Wie ist Bewältigung möglich? Wie können wir der Gewaltspirale entfliehen? Welche Rolle spielen Frauen in diesem Prozess? Das individuelle biografische Material wurde mit dem Ensemble erforscht. Die im Stück verwendeten Texte wurden im Probenprozess im Zuge der biografischen Recherche generiert. Die Multiperspektivität der beteiligten Künstler:innen ermöglichte, in der Stückentwicklung viele verschiedene Erfahrungen und historische Konflikt-Herde einzubeziehen. So wurden im Ensemble Fragen an die individuellen Vorfahren erörtert. Vier Tänzer:innen begeben sich in der Performance auf Spurensuche in die eigene Blutbahn, brechen das Schweigen und lassen auf dem Weg zu Befreiung und Transformation die Geister durch sich sprechen.
Ancestors’ Banquet
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