Bei vielen Menschen, die in einem neuen Land ihre neue Heimat finden oder finden müssen, bestehen ein großes Maß an Aufarbeitungs- und Mitteilungsbedürfnis sowie der Wunsch nach Kontakt und Austausch. All dies sprengt häufig den Rahmen der (verbalen) sprachlichen Möglichkeiten, verlangt nach Erweiterung, Bereicherung und Veränderung. Menschen, die ihrer Muttersprache, ihrer Ursprungsheimat und ihrer Ursprungskultur beraubt sind, fühlen sich einsam und sprachlos. Dies steht jedoch häufig im krassen Widerspruch zu dem Bedürfnis, viel von sich zu erzählen oder auch von sich zu zeigen. Oft ist es überlebensnotwendig, sich mitzuteilen, es macht einen großen Teil der Identität aus, anderen zu zeigen, wer und wie du bist, welche Geschichte hinter und in dir liegt, welchen Humor du hast. Seit 25 Jahren bringen Die Fremden ihre Geschichten auf die Bühne. Politische Realitäten werden kritisch hinterfragt. Oft vermischen sich Muttersprachen. Verfremdete Darstellungen, Bewegung, Musik und Pantomime als internationale Sprache. Verbales ist teilweise nur Beiwerk. Der gemeinsame Humor (über alle kulturellen Grenzen hinweg) und das über einen sehr langen Zeitraum komplett unentgeltliche gemeinsame Arbeiten ermöglichen der Gruppe, sehr vertraut und offen miteinander zu werden und sich nach den Aufführungen dem Diskurs und dem Austausch mit dem Publikum zu stellen, Meinungen, Erfahrungen und neue Inputs mit einfließen zu lassen und sich so konstant weiterzuentwickeln.
25 Jahre Theatergruppe Die Fremden
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