Bomben gegen Minderheiten 1993–1996: Ausstellung im Volkskundemuseum Wien und Ausstellungsbegleitheft der Stimme – Zeitschrift der Initiative Minderheiten
Zwischen 1993 und 1996 erhielten in Österreich 25 Personen und Organisationen explosive Post. Im gleichen Zeitraum detonierten in Kärnten und im Burgenland drei Spreng- bzw. Rohrbomben. Der Terror adressierte ausschließlich Minderheitenangehörige und ihre Unterstützer*innen. Der folgenschwerste Anschlag fand im Februar 1995 im burgenländischen Oberwart statt, bei dem vier Roma-Angehörige getötet wurden.
Die Ausstellung und das Begleitheft erinnern an den Schrecken des rechtsextremen Terrors und die Angst, die Österreichs Minderheiten 4Jahre lang begleitete. Sie gedenkt der Opfer, lässt Betroffene zu Wort kommen und beleuchtet die Rolle des politisch-gesellschaftlichen Klimas der 1990er Jahre für die Gewalttaten. Videointerviews mit Zeitzeug*innen kommentieren Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Rechtsextremismus ist keine Randerscheinung mehr. Die menschenverachtende Propaganda findet bis in die sogenannte Mitte der Gesellschaft Anklang. Der Übergang von rechtsextremem Gedankengut zu rechtsextremistischem Terror, von verbalen Angriffen zu physischer Gewalt ist fließend. Davon zeugt nicht nur die Geschichte des Brief- und Rohrbombenterrors der 1990er-Jahre.
Das Thema ist brennend aktuell.
Ausstellung: initiative.minderheiten.at/wordpress/index.php/2024/04/ausstellungbomben-gegen-minderheiten-rechter-terror-1993-1996/
Stimme:
stimme.minderheiten.at/wordpress/wp-content/uploads/sites/3/2024/05/Stimme_131_WEB_ds.pdf