Kunstinstallation im Sigmund-Freud-Park Wien
Das Projekt Undine kommt verwendet Zitate aus Undine geht (1961) von Ingeborg Bachmann, der ersten deutschsprachigen feministischen Schriftstellerin der Nachkriegszeit. Die 210 Meter langen Wasserrohre der Wiener Linien im Sigmund-Freud-Park werden als „Sprachrohr“ für Frauen genutzt:
- die Erwartung und Position der Frau in der Gesellschaft (außen)
- und die private Beziehung zwischen Mann und Frau (innen)
Ingeborg Bachmann beleuchtet als Schriftstellerin das Geheimnisvolle, das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit, von Diskretion und Indiskretion. Stelzmüller kontextualisiert auf künstlerische Art innen und außen: So, wie das Äußere, der Text, mit dem Inneren, dem Grundwasser, eine Einheit bildet, so steht das Öffentliche, das Sichtbare, mit dem Privaten, dem Unsichtbaren, in Zusammenhang.
Das Projekt Undine kommt bedeutet eine Umkehr und steht dafür, dass das weibliche Geschlecht auf sich aufmerksam macht und ein Statement setzt:
gegen Gewalt, aber auch gegen deren Ausformungen wie Bedrohungen, Mobbing, Einschüchterungen und Beschimpfungen. Gewalt ist ein soziales Ereignis, das sich durch alle Gesellschaftsformen zieht und schon in der Erziehung und in Beziehungen geprägt wird.
Die temporäre Installation ist geeignet für Diskussionsforen in Schulen und soll ein open Space für alle sein. Im Juni 2024 wurde sie wieder abgebaut. Die Planen werden recycelt und zu Taschen verarbeitet. Der Erlös des Taschenprojekts kommt einem gemeinnützigen Verein für „Frauenthemen“ zugute.