Crying in Silence

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Das Bild zeigt eine Video-Installation in einem schlichten Ausstellungsraum.Im Zentrum steht ein moderner Flachbildfernseher, der auf einem weißen, einfachen Fernsehkästchen oder kleinen Regal platziert ist. Das Möbelstück hat gerade Linien und eine zusätzliche Ablagefläche unter der oberen Platte. Auf dem Bildschirm ist ein Mensch mit kurzen dunklen Haaren und einem dunklen Oberteil zu sehen. Der Hintergrund ist blau. Das Gesicht der Person ist stark verzerrt – horizontal gestreckt –, was eine Bewegung, emotionale Expressivität oder digitale Verfremdung andeutet. Die Mimik wirkt intensiv, fast wie ein Schrei oder ein emotionaler Ausbruch.Unter dem Regal ist ein weißes Stromkabel sichtbar, das zur Wand führt. Der Raum ist nüchtern gestaltet: weiße Wände, grauer Boden, keine weiteren Einrichtungsgegenstände. Auf dem Boden sind kleine, dunkle Punkte oder Partikel verteilt – möglicherweise Teil der Installation oder zufällige Spuren.Die Szene strahlt eine konzentrierte, auf das bewegte Bild fokussierte Atmosphäre aus und legt den Fokus auf das visuelle und emotionale Spannungsfeld des Gesichts auf dem Bildschirm.
Foto:
Verena Tscherner

In der heutigen Gesellschaft sind Videoinhalte, Bildschirme und Fernsehgeräte zu festen Bestandteilen unseres täglichen Lebens geworden. Leider sehen wir auch immer wieder Nachrichten über Frauen, die Opfer von Gewalttaten durch ihre Partner werden. Diese traurige Realität führt zu wichtigen Fragen bezüglich unserer Sensibilisierung für dieses Problem und den Mechanismen, die dazu führen, dass Frauen nicht rechtzeitig Hilfe suchen oder finden. Die ständige Präsenz solcher Nachrichten könnte dazu führen, dass wir als Gesellschaft abstumpfen und Gewalt gegen Frauen als etwas „Normales“ betrachten. Es ist alarmierend, wenn Gewalt so häufig auf Bildschirmen erscheint, dass sie beinahe „salonfähig“ zu werden scheint. Es ist wichtig zu hinterfragen, ob wir als Gesellschaft zu viel wegsehen und wie wir dazu beitragen können, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden meine Arbeit „Crying in Silence“ auf einem TV-Gerät, zentral platziert im Raum, zu zeigen: Ein stiller Schrei, der uns durchzuckt jedesmal wenn wieder über einen Femizid berichtet wird. Ein stiller Schrei, der in das Bewusstsein rufen soll, dass Morde an Mädchen und Frauen nicht nur ein Bericht im TV sind.

03.07.2024 10.09.2024
Die Fotografie zeigt eine minimalistische Video-Installation in einem schmalen, weißen Ausstellungsraum. Im hinteren Teil steht ein kleiner weißer Tisch mit einem Flachbildfernseher, auf dem eine Person in Bewegung zu sehen ist – das Gesicht erscheint verzerrt. Der Blick führt durch eine geöffnete Glastür in den Raum, links und rechts sind Wandtexte erkennbar. Die Atmosphäre ist ruhig und konzentriert, der Fokus liegt auf dem Videobild.
Foto:
Verena Tscherner
Die Fotografie zeigt den Blick von außen in den Ausstellungsraum FRAU SCHAFFT RAUM. Durch den offenen Eingang ist im Inneren ein Bildschirm auf einem weißen Tisch zu sehen, auf dem eine Videoarbeit mit einer Person läuft. Links neben dem Eingang steht ein kleiner Strauß mit Sonnenblume, rechts eine Metalltafel mit dem Schriftzug des Ausstellungsorts.
Foto:
Verena Tscherner

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Asta Cink

Asta Cink absolvierte ihre künstlerische Ausbildung in Wien, unter anderem an der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie bei Anja Manfredi. Ergänzend dazu vertiefte sie ihr Wissen im Bereich Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte. Ihre künstlerische Praxis ist geprägt von einem interdisziplinären Zugang: Erfahrungen aus Schauspiel und Tanz fließen in ihre fotografische Arbeit ein und eröffnen besondere Perspektiven auf Themen wie Identität und Geschlechterrollen. Ihre Werke bewegen sich sensibel zwischen analogen und digitalen Bildwelten und wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.