Die Wohnungstür. Sie trennt den privaten Raum vom öffentlichen Raum. Sie kann vieles sein. Einladend oder aber auch eine Barriere. Es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man sie betrachtet. Von innen oder von außen. Sie kann eine von dem Außen schützen. Sie kann aber auch Vorgänge im Inneren vor dem Blick des Außen verstecken. Hinter verschlossenen Türen, sagt man.
Für viele Frauen ist die verschlossene Wohnungstür ein Albtraum, denn dahinter spielt es sich für sie ab. Und dieses „Abspielen“ ist bestimmt nicht positiv gemeint. Die Wohnungstür ist eine Schwelle, eine Hemmschwelle, das Altbekannte, das Verletzende, das Destruktive zu verlassen. Ihm zu entkommen. Ihm, dem Destruktiven. Ihm, dem besitzergreifenden, gewaltsamen Partner. Zu oft endet diese Form der Beziehung in einer menschenunwürdigen Tat. Einem Femizid. Was ist die Antwort darauf? Schock. Unfassbarkeit.