Internationales Klangkunstfestival
20.-25. April 2009
Kosmos Theater, Wien

Positionierung Wiens als Stadt der experimentellen Klangkunst
Künstlerische Einbindung des öffentlichen Raums
Offene Präsentationsformen unter aktiver Beteiligung des Publikums
Diskurs mit TheoretikerInnen, WissenschafterInnen und VermittlerInnen
Initiierung von experimentellen Prozessen
Nachhaltigkeit in Form einer Internetplattform und Nachfolgefestivals
experimentelle Kunstproduktion „art in progress“ unter Einbindung und Beteiligung der digital Community

Ausgangssituation: Komponistinnen haben es ungleich schwerer als ihre männlichen Kollegen, ihre Werke in die Musikwelt einzuführen. Der Österreichische Staatspreis für Komposition wurde beispielsweise seit seiner Einführung im Jahr 1950 noch nie an eine Komponistin vergeben. Das Internationale Musikerinnenfestival für zeitgenössische Klangkunst phonoFEMME nimmt diese Unausgewogenheit zum Anlass, Projekte von internationalen und in Österreich lebenden Klangkünstlerinnen der Öffentlichkeit zu präsentieren, Bewusstsein zu schaffen und Änderungsprozesse zu initiieren. Die Einführung neuer Medien in die Kompositionspraxis bietet Frauen neue Zugänge in noch wenig erschlossene musikalische Welten. Klangkünstlerinnen eröffnen sich neue Chancen für die Etablierung am Kunstmarkt und zudem die Möglichkeiten der Formulierung innovativer Klangsprachen und selbstdefinierter ästhetischer Standpunkte.

Erstmals werden auf Initiative des Vereins Link.* in Kooperation mit den Plattformen enterprise z/Wien, deep listening institute/New York und mani d.o.o./Kroatien internationale Klangkünstlerinnen eingeladen, all jene künstlerischen Bereiche erlebbar zu machen, die mit der Welt des Klangs in Verbindung stehen. phonoFEMME ist kein herkömmliches mehrtägiges Konzertereignis, sondern ein offenes Experimentierfeld und Labor für Klangkunst. Die Klangkunst im breitesten Sinne steht im Mittelpunkt des Festivals, wobei Interdisziplinarität und Intermedialität integrale Aspekte der zeitgenössischen Kunstproduktion bilden. Die Grenzen nicht nur zwischen tradierten Kunstformen und Genres sondern auch innerhalb der „Disziplinen“ verschmelzen. Die Intention dieses gemeinsamen Events ist es, die vielfältige, bisweilen jedoch schlecht verbundene österreichische und internationale Klangkünstlerinnen Szene zu vernetzen, in einen kommunikativen und ästhetischen Austausch zu bringen. phonoFEMME ist ein Forum für österreichische und internationale Klangkünstlerinnen und das Publikum, und darüber hinaus ein wichtiges Referenzfestival für aktuelle Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst.

Die Plattformen arbeiten sowohl autark als auch miteinander vernetzt zum Themenbereich „Körper‐Klang‐Koppelung“ – „from mind to body“ ab August 2008. Als Kuratorinnen übernehmen Mia Zabelka in Wien, Zahra Mani in Zagreb und Pauline Oliveros in New York die künstlerische und organisatorische Leitung. In Zusammenarbeit mit Mica Wien geht die Webseite www.phonofemme.at ab 1.12.08 online, über welche alle beteiligten Künstlerinnen miteinander vernetzt sind. Über Webspace entsteht ein künstlerischer Diskurs, auch Klang‐ und Videomaterial werden ausgetauscht. U.a. wird auf dieser Webseite seitens der Künstlerinnen ein Klangorganismus initiiert, der während des work‐in‐progress auch von BesucherInnen der Webseite weiterentwickelt werden kann und schließlich als Klanginstallation im Rahmen des Festivals im KosmosTheater der Öffentlichkeit präsentiert wird.

art in progress, ab 1.12.08, online:
Die gemeinsam umgesetzten Projekte werden über eine speziell für das Festival eingerichtete Webseite
www.phonofemme.at erarbeitet. In Open Sound‐Prozess und Chat‐Space tauschen sich Künstlerinnen, Interessierte und Publikum inhaltlich konzeptionell aus, Video‐ und Audiofiles werden im Art‐In‐Progress ausgetauscht und bearbeitet.

Künstlerinnenfestival, 21.–25.04.09, in Wien:
An den ersten drei Tagen des Festivals finden Einzelpräsentationen der drei Plattformen mit den jeweiligen Künstlerinnen statt. Am 4.Tag werden als Höhepunkt des Festivals gemeinsam‐ mit der digital Community ‐ erarbeitete Projekte vorgestellt.

Für den 5.Tag sind ein begleitendes Symposium und ein Abschlussfest angesetzt. Dieses findet in Kooperation mit der DJ‐Plattform „female pressure“ statt. Nachhaltigkeit: Nach dem erstmals stattfindenden Festival wird eine umfangreiche Dokumentation auf der Webseite www.phonofemme.at dem Publikum und der Wissenschaft zugänglich sein.

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Verein Link.* in Koproduktion mit enterprise z (Wien), deep listening institute (Kingston/ New York) und Mani D.O.O. (Hrelji/ Zagreb)

Link.* Verein für weiblichen Spielraum
1998 Gründung des Vereines LINK.* Verein für weiblichen Spielraum mit Zielrichtung  auf Implementierung eines Theaters und Kulturzentrums für Künstlerinnen.
Mag.a Barbara Klein, künstlerische Leitung

enterprise z
enterprise z wurde 2001 als Plattform zur Realisation intermedialer und interkultureller Performance‐ und Klangkunst im und für den öffentlichen Raum gegründet und ist seit 08 ein Verein.
Mag. Mia Zabelka, künstlerische Leitung

Deep Listening Institute
Deep Listening Institute, Ltd. fosters a unique approach to music, literature, art, and meditation, and promotes innovation among artists and audiences in creating, performing, recording, and educating with a global perspective.
Pauline Oliveros, artistic director

Mani D.O.O.
Mani D.O.O. wurde 2007 in Kroatien gegründet und ist im Kulturbereich tätig.
Zahra Mani, künstlerische Leitung, spielt Kontrabass, Klavier, Gitarre; sie ist Musikerin, Komponistin und Klangarchitektin aus Pakistan und London; lebt und arbeitet in Kanfanar/Kroatien, mit Aufenthalten in Großbritannien, Österreich und Pakistan.