:project in process

Kommunikation & Interaktion durch kreative Prozesse in transkulturellen Räumen

Das Projekt :project in process will sich nicht als festgesetztes Projekt definieren, sondern als eine liquide Struktur innerhalb eines Projektprozesses. Dabei gehen wir von dem noch bestehenden, aber auslaufenden UGATRA-Projekt aus und wollen dieses durch Reflektion und neue Ansätze weiter transformieren. Ugatra (Ugandan Austrian Transfer) ist ein transkulturell angelegtes künstlerisch-edukatives Projekt, das durch österreichische und ugandische Kunst- und Kunstpädagogikstudent_innen entwickelt und realisiert wurde. Der Ausgangspunkt des Projektes war eine Projektarbeit von Studierenden der Universität für angewandte Kunst, welche Beiträge für einen neu profilierten Textilunterricht in österreichischen Schulen im Rahmen des Projektes textil:mobil entwickelt und erprobt haben. Auf Initiative einer beteiligten ugandischen Studentin und ihrer Studienkolleg_innen entstand der Plan, gemeinsam mit ugandischen Künstler_innen Workshops für ugandische Schulen zu entwickeln und damit das Verständnis kultureller Identitäten zu untersuchen.

Die Themen, die Fragestellungen, die mediale Basis, der künstlerische und der didaktische Rahmen für diese Workshops wurden in einer einjährigen Vorbereitungsphase von den Studentengruppen in Uganda und Österreich, in Kontakt mit den beteiligten Universitäten – der Angewandten und der Makerere Universität in Kampala, sowie beteiligten Partnerinstitutionen entwickelt. Ein wichtiger Arbeitsschritt dazu war die Entwurfsphase im Sommer 2007 in Kampala, die Recherche und Planung vor Ort, die – aufbauend auf den künstlerischen und pädagogischen Kompetenzen der Beteiligten – zu Arbeitsmodellen führte, die konkret auf die Interessen und Bedürfnisse der Schüler_innen und Schulen zugeschnitten wurden. Ihr Anspruch war, durch offene Lern- und Gestaltungsprozesse einen neuen Raum für Begegnung, konstruktive Verhandlung, Nachdenken und Entdeckergeist zu schaffen. Die Durchführung dieser Workshops hat im Januar und Februar 2008 stattgefunden. Vier ugandische und sechs österreichische Student_innen entwickelten, arbeiteten und lebten sechs Wochen zusammen in und mit dem Kakiri SOS Village und der Mengo Schule in Kampala. Danach wurde ein vergleichbares Projektkonzept für österreichische Schulen entworfen und so an den Projekterfahrungen in Uganda angeknüpft. Diese Workshopkonzepte werden gerade zusammen mit einer Projektteilnehmerin aus Uganda in zwei österreichischen Schulen umgesetzt.
Somit ist das Ugatra-Projekt eigentlich an ein vorläufiges Ende gekommen. Allerdings sind nun zwei neue Interessenten dazugekommen welche mit zwei „alten“ Projektteilnehmerinnen zusammen beschlossen haben, die Netzwerkstrukturen und Grundideen des Ugatra-Projektes zu nutzen, um mit neuem Input das Projekt neu aufzusetzen. Hierbei sollen nicht nur künstlerische und kunstpädagogische, sondern auch kunsttherapeutische und sozialanthropologische Arbeitsansätze thematisiert und ausgetauscht werden. Die Idee für die Zukunft ist, diese Arbeitsansätze zu verbinden und daraus eine stärkere interdisziplinäre Arbeitsform zu entwickeln, welche die Möglichkeit beinhalten soll, auf gewohnte hierarchische Orientierungsformen verzichten zu können und den Raum für einen individuell erfahrbaren und organisierbaren kreativen Schaffensprozess zu öffnen. Hierbei ist es uns nach wie vor sehr wichtig, den Informationsaustausch und Arbeitsaustausch in Österreich und Uganda jeweils mit Menschen aus beiden Kulturkreisen gemeinsam auszuführen, um dadurch eine Kulturhierarchie zu vermeiden und gemeinsam von- und miteinander zu lernen. Die gemeinsame Arbeit soll wissenschaftlich in Form einer „Aktiven Forschung“ reflektiert und im optimalen Falle als Publikation veröffentlicht werden.

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Universität für angewandte Kunst Wien & Makerere Universität Kampala, Uganda

Universität für angewandte Kunst Wien
Barbara Putz-Plecko
Claire Chatel
Iver Ohm

Makerere Universität Kampala, Uganda
George Kyeyune
Lydia Japaini
Paul Bukuluki