Evolutionsbibliothek im Kulturzentrum WERK

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Schwarzweißfoto des Bibliotheksraums

In einem Buchseite für Buchseite mit „Charles Darwin – Von der Entstehung der Arten“ tapezierten Raum – in einem begehbaren Buch also – entwickelt das Kollektiv um die Literaturzeitschrift Zeitzoo seit 2010 die leser:innenfreundlichste Bibliothek der Stadt. In dieser bekommt man zwar nichts geschenkt findet dafür aber genau diese Bücher, Tonträger und Filme, die vor eigensinniger Lebendigkeit und subversiver Kraft nur so strotzen, während der Markt sie ignoriert. Demnach finden jene Literatureditionen, die laut IG Autor:innen Autoren für 95 Prozent der Erstveröffentlichungen sorgen und damit tatsächlich den Finger am Puls der Basiskultur liegen haben, in der Evolutionsbibliothek nachhaltigen Kooperationswillen, Wertschätzung und ihr eigenes Regalfach.

Fünf Farbkategorien unterteilen die Evolutionsbibliothek in:
ROT Literaturmuseum, Präsenzbestand – Unikate zur Ansicht
GELB solidarische Verlagskooperationen – entlehnbar und bestellbar
BLAU zeitgenössischer, subversiver Kernbestand – entlehnbar
GRÜN interaktive Mitgliederbibliothek – entlehnbar
ORANGE solidarisches Bücherlager und Flohmarkt – erwerbbar

Gemäß dem abgewandelten Spruch auf der Secession, „Den Künstler:innen ihre Zeit, der Kunst ihre Freiheit“, stellt die Evolutionsbibliothek regelmäßig zeitgenössische Autor:innen, bildende Künstler:innen in der eigenen Galerie und Filmschaffende im monatlichen Kleinkino in den Fokus.

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ZZOO

Das Kollektiv, um die seit 2000 herausgegebene Literaturzeitschrift Zeitzoo, entwickelt seit 2010 die leser:innenfreundlichste Bibliothek der Stadt. In dieser bekommt man zwar nichts geschenkt, außer ein Höchstmaß an Literaturvertrauen, findet aber genau diese Bücher, Tonträger und Filme, die man so noch nicht gesehen oder gelesen hat. In einem Buchseite für Buchseite mit „Charles Darwin – Von der Entstehung der Arten“ tapezierten Raum – also in einem begehbaren Buch – findet sich gemäß dem Zeitzoo-Motto „die Evolution geht weiter“ subversive, zeitgenössische Literatur und bildende Kunst, die nicht nur affirmativ wirkt, sondern Leser:innen und Betrachter herausfordert ihre Lese- und Rezeptionsgewohnheiten zu erweitern. Gemäß der Intention und dem abgewandelten Spruch auf der Secession Den Künstler:innen ihre Zeit, der Kunst ihre Freiheit. Den Künstler:innen unserer Zeit ihren Zeitraum im Zeitraum und ihr Regal in unserer Evolutionsbibliothek.

Der Vorstand setzt sich aus dem städtischen Bibliothekar Albin Nagel (geb. 1954), dem Autor, Fotografen und Übersetzer Grzegorz Kielawski (geb. 1981), dem Autor und Paravent-Initiator im OÖ. Literaturhaus Rudolf Stueger (geb. 1984) und dem Autor, freischaffenden Lektor und Obmann Nikolaus Scheibner (geb. 1976) zusammen.