moving cultures favoriten entwickelt globale Perspektiven für Kleingewerbe und Einzelhandel kulturen in bewegung/vidc führte von 2003 bis 2005 im Wiener Gemeindebezirk Favoriten ein Stadtteilprojekt zum Thema Globalisierung durch. Portraitiert und reflektiert wurde die Situation von kleinen Handels- und Gewerbebetriebe im globalen Kontext. Der unmittelbare Vergleich zwischen Favoriten und drei anderen Städten: Valparaiso (Chile), Dakar (Senegal) und Hanoi (Vietnam) offenbarte parallele Entwicklungen und Unterschiede. Die Fotos von Carla Bobadilla sind ein Plädoyer für die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Form des Handels und seine unverzichtbaren sozialen und kulturellen Implikationen. Globalisierung bedeutet zunehmende Beschleunigung und mediale Durchdringung weiterer Lebensbereiche. Verlust von lokalen Bindungen und Beziehungen gehen damit einher. Veränderungen passieren nebenan. Diese Veränderungen zu dokumentieren, festzuhalten und gleichzeitig den Blick für gewachsene Strukturen und Beziehungen zu schärfen war die Grundidee des Projektes Orte, die einladen. Die Initiative von kulturen in bewegung/vidc – movingcultures favoriten versuchte damit die Situation von Kleingewerbetreibenden an verschiedenen Orten der Welt einzufangen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten in Gang zu bringen. Die chilenische Künstlerin und Aktivistin Carla Bobadilla erarbeitete im Laufe des Projektes eine künstlerische Dokumentation aktiver Geschäftsleute in der Favoritner Fußgängerzone und den angrenzenden Straßen. Aufgrund der persönlichen und künstlerischen Erfahrungen in ihrer chilenischen Heimatstadt Valparaíso, in Dakar und Hanoi konnte sie einen direkten Bezug zur Situation im 10. Bezirk herstellen. Es sind lebhafte Orte, mit hohem Gebrauchswert für die lokale Bevölkerung. Entgegen der landläufigen Tendenz, einen Abgesang auf den Verlust von Nahversorgung anzustimmen, will dieses Projekt Mut machen und zum Blick über den Tellerrand anregen. Orte, die einladen wurde im Rahmen von moving cultures favoriten implementiert und mit freundlicher Unterstützung der Gebietsbetreuung Favoriten, des Kulturamtes der Stadt Wien, des Bezirkes Favoriten und der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt. Neben den Ausstellungen der entstandenen fotografischen Bestandsaufnahmen, Postkartenserien und Diskussionsveranstaltungen mit der Zielsetzung, alternative Modelle als Lösungsansätze zu entwickeln, wurden Führungen zu den Geschäften in Wien-Favoriten angeboten. Sie gaben Einblick in lebendige und vielfältige Realitäten, skurrile Geschichten und facettenreiche Lebens- und Arbeitsweisen.