Kunst als soziale Interaktion – ein partizipatives Projekt
Persönlichkeit zeigen und Marken-Image aufbauen sind heutzutage oft eine Notwendigkeit, aber auch eine Belastung für den Einzelnen. Die äußere „Herzeigefassade“ und die wirklichen inneren Werte klaffen auseinander. Menschen werden heute aufgefordert, die eigene Persönlichkeit wie eine Marke zu profilieren und „mehr von sich zu zeigen“. Die beteiligten Personen nehmen teil am Marktplatz der Begegnung – eine Möglichkeit neue Menschen kennen zu lernen und einander mit neuen Augen zu sehen. Die Bewohner eines Stadtteils sind einander oft fremd. Manche kennt man „vom Sehen“, aber nicht näher. Manche Geschäfte sucht man regelmäßig auf, kennt aber die GeschäftsinhaberIn nur wenig. Manche Menschen im Grätzel trifft man oft, weiß aber im Grunde nichts über sie. Das Projekt sollte KünstlerInnen und Personen (Geschäftsleute) aus dem Grätzel, die an einer neuen ungewöhnlichen Sichtweise ihrer Person interessiert sind, zusammenbringen. KünstlerInnen sehen mehr und bringen andere Aspekte der Persönlichkeit ans Licht. Das Projekt wurde in Wien realisiert, und zwar zweimal. Einmal mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern aus ganz Wien, einmal mit Geschäftsleuten aus dem Brunnenviertel in Ottakring. Die Resultate der verschiedenen künstlerischen Sichtweisen wurden präsentiert. Wichtig war, dass die künstlerischen Sichtweisen positiv waren, keine Zynismen enthielten, sondern den Personen wirklich etwas Neues, Interessantes etc. über sie mitteilten, im Sinn einer Ressource.