Gemeinschaftliches Handeln ist auf der Ebene der Kunstschaffenden ein immer wiederkehrendes Thema. Im Gegensatz dazu gebärt sich der stetig stärker werdende Konkurrenzdruck und zwingt die Betroffenen dazu, gegeneinander zu arbeiten. Wenn man in der glücklichen Lage ist, Möglichkeiten zu entdecken um Öffentlichkeit zu erreichen, ein Projekt zu verwirklichen oder Geldmittel aufzutreiben wird darüber im allgemeinen Stillschweigen bewahrt. Sehen sich Künstler/innen ansonsten als Teil einer Community, wird hier das Einzelgängertum favorisiert. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde das Projekt calls initiiert. Auf Basis einer breiten Vernetzung unter Einbeziehung neuer Medien fungiert calls als open node für Kunst- und Theorieschaffende.

International bis lokal kursierende Ausschreibungen von Galerien und Aufrufe zur Teilnahme an Ausstellungen bedienen im Normalfall nur bestimmte Regionen und/oder Communitys. Im Sinne einer groß angelegten Vernetzung und einer dementsprechenden Künstler/innenöffentlichkeit ermöglicht calls jedem/jeder Einzelnen eine Orientierung in der internationalen Ausschreibungslandschaft. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bereitstellung eines kostenlosen Service gerichtet, welches mit den Möglichkeiten von Mailinglist, Weblog und Newsfeed interessierte Künstler/innen und Theoretiker/innen immer aktuell mit den neuesten Ausschreibungen, vor allem in den Bereichen Medienkunst, Bildende Kunst und Theorie versorgt.

Als Projekt befindet sich calls an der Schnittstelle zwischen Kunst und Infrastruktur, referenziert sich damit in den Sozialkunstprojekten der späten 1990er-Jahre und führt diese auf einer virtuellen Netzebene fort. Der bisher einjährige Testlauf brachte zahlreiche Verbesserungen mit sich und konnte das Projekt bereits international verankern. Regelmäßige Zusendungen und Auswertungen der Serverstatistiken zeigen, daß nicht nur Künstler/innen sondern auch Institutionen weltweit diese Plattform bereits für Ausschreibungen nutzen, wobei das Gros der Abonnenten momentan noch im Raum Wien zu finden ist.

Votingsystem wird geladen…

Michael Kargl (aka carlos katastrofsky)

Mag. art. Michael Kargl, geboren am 13. 8. 1975 in Hall in Tirol. Ausbildung zum Nachrichtentechniker an der HTL Innsbruck, Studium der Kunsterziehung an der Universität Mozarteum Salzburg. Seit 2003 unter dem Pseudonym carlos katastrofsky v. A. im Medienkunstbereich tätig. Ausstellungsbeteiligungen umfassen u. A. VIPER Basel, Schweiz (2005); Prog:me Rio de Janeiro, Brasilien (2005); Images Festival for Video and New Media Toronto, Kanada (2005); Web Biennial 2005, Istanbul Contemporary Art Museum,Türkei (2005); West Coast Numusic & Electronic Art Festival, Stavanger, Norwegen (2004)
michaelkargl.com

wiss. Mitarb. Mag.art. Michael Kargl