10 Tage 10 Nächte
Heiner Müller non-stop
Wohnen & Arbeiten
in der FLEISCHEREI

Textzitate Heiner Müller:
„Herakles 2 oder die Hydra“ (1972)
“Der Auftrag. Erinnerung an eine Revolution” (1979)
“Herzstück” (1981)
“Ajax Zum Beispiel“ (1994)
“Traumtext” (1995)

zum 10. Todestag von Heiner Müller (30. 12. 2005)

OPENING: Montag, 24. Oktober 2005, 20h,
Rund um die Uhr bis Donnerstag, 3. November, 20h
Aktionen * Essen * Trinken * Diskussion
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HERZ.stücke
10 Jahre Müller Tod
10 Tage 10 Nächte Leben
10 Stunden Aktionen
10 Minuten Theater
10 AktionistInnen
10x 2 kulinarische Intermezzi

10 Jahre nach Heiner Müllers Tod wird das Team der FLEISCHEREI 10 Tage und 10 Nächte im neuen Raum „FLEISCHEREI“ wohnen, arbeiten, Theater machen, Gäste empfangen und diskutieren. 10 KünstlerInnen verschiedener Disziplinen arbeiten nach einer exakten Zeitstruktur und nach fixen Spielregeln jeweils 24 Stunden zu den ausgewählten Texten. In 10 x 24-stündigen Theateraktionen werden historische Analogien, Verbindungslinien und Bruchlinien in Müllers späten Texten nachgezeichnet und auf ihre Aktualität untersucht. Jede/r der zehn FLEISCHEREI-AktionistInnen ist jeweils für die Gestaltung von 24 Stunden verantwortlich. Die 24 Stunden gliedern
sich in zwei Arbeitsblöcke von je 10 Stunden, die von je zwei Stunden gemeinsamen Essens am großen Schlachttisch unterbrochen werden: Ein Frühstück mit dem Team und ein Abendessen mit Gästen aus dem Grätzel dienen zur Anregung und Vertiefung des künstlerischen Prozesses.
Nach jeder vollen Stunde gibt es 10 Minuten Performance szenischer Fragmente, womit auch der traditionelle Theaterbegriff konterkariert wird.

Der Tag besteht aus Zeiteinheiten von: 1) Körperarbeit, 2) Straßenarbeit, 3) Gastarbeit, 4) Denkarbeit, 5) Hausarbeit, 6) Nachtarbeit, 7) Fleißarbeit und Arbeitspausen.

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Projekt Theater Studio – Fleischerei

Das neue künstlerische Leitungsteam rund um Eva Brenner (PROJEKT THEATER STUDIO), Corinne Eckenstein(fe/male polaroids), Nicolas Dabelstein (theater turbine) und dem Bühnenbildner und Dokumentarfilmer Andreas Pamperl initiiert mit HERZ.stücke ein Heiner Müller-Projektjahr im neuen theatralen Raum FLEISCHEREI.

Wir versuchen mit diesem Projekt ein neuartiges sozio-kulturelles Experiment im 7. Bezirk zu etablieren, dass Heiner Müller und sein Theater in Bezug zu gesellschaftlichen Zielgruppen der Öffentlichkeit setzt. Die AktionistInnen werden in der FLEISCHEREI mit Müllers Texten und Themen leben und Gäste wie Geschäftstreibende, Nachbarn, TheoretikerInnen, kultur/politische Aktionsgruppen und Schüler des Grätzels mit ihnen konfrontieren und aktiv in die künstlerische
Arbeit involvieren. Es geht darum die künstlerischen Impulse von „Profis“ und „Laien“ in szenischer Textarbeit und Diskussion zu einer neuen Sicht unserer Gesellschaft zu verdichten. Wir wollen den Sinn und Nutzen der Theaterarbeit an einem – in Österreich weitgehend unbekannten – Autor für jeden spürbar machen und diesen Autor mit der Lebenswirklichkeit der Menschen aus dem Grätzel verbinden – in direkter Antwort auf den von Müller konstatierten Kultur- und Geschichtsverlust: Müller für alle!