KOMMEN UND GEHEN

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Porträtfoto Yoshie Maruoka in Schwarzweiß

Ich komme mit meinem Buchmanuskript in der Hand ins Kaffeehaus, spontan fange ich meine Lesung an; etwa zwanzig Minuten lang lese ich meine Texte und gehe danach ohne Worte von dannen. Ich mache mich auf den Weg ins nächste Kaffeehaus und zu meiner nächsten Lesung.

Eine Asiatin kommt und liest ebenso eindeutige wie deutsche Texte über ihre Erfahrungen in diesem Wien mit all diesen Wiener Klischees und ihrer sprichwörtlichen Geselligkeit.

Eine Kunst-Irritation im Alltag als Begegnung mit dem Fremden in der eigenen Sprache, die dem Wiener – wie wir wissen – ja soviel bedeutet.

Kann die kleine Irritation den Alltag unterbrechen oder geht die Aktion in der allgemeinen Wiener Gemütlichkeit unter? Was ist fremder für die Wiener:innen? Die eigene Sprache oder die Asiatin, die zu ihnen spricht?

Es geht um die Sprache, aber was ist die Sprache?

Konzept: Yoshie Maruoka/maru
Text: Ausschnitte aus der Erzählung Angekommen von Yoshie Maruoka
Lesende: Yoshie Maruoka
Orte: In sieben Kaffeehäusern nacheinander, z. B.: Café Prückel, Café Eder, Café Am Heumarkt, Café Anzengruber, Café Drexler, Café Eiles, Café Votiv u. a.

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Yoshie Maruoka

Yoshie Maruoka/maru, geboren und aufgewachsen in Tokio, erhielt ihre Schauspielausbildung an der Akademie für Schauspiel Butai-geijutsu-gakuin in Tokio.

Danach folgte ein zwölf Jahre langes Engagement am Tôkyô Engeki Ensemble, das sich einen Namen in der japanischen Brecht-Rezeption gemacht hat.

Seit 1994 in Wien wohnhaft; schauspielerische Arbeit bei vielen verschiedenen Theater- und Film-Projekten (u. a. Nominierung für den Kurzfilmpreis Cannes 2002) in Deutschland und Österreich; vielfache künstlerisch-performative Zusammenarbeit mit Komponist:innen und Musiker:innen, z. B. mit dem Kollegium Kalksburg, u. a. auf der CD A Höd is a Schiggsoi oder der Komponistin Pia Palme (u. a. beim e-may-Festival im Konzerthaus 2009).

2009 wurde die Erzählung Kommen und gehen in einer Anthologie erstveröffentlicht.

Zurzeit Engagement beim theater combinat (Wien) und künstlerische Mitarbeit bei der Performerin Doris Uhlich.