Windhund im Monsunwind

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Ein barock wirkender Festsaal/Ballsaal, Säulen, hohe Fenster, goldene Verzierungen, darin spielt eine Gruppe Musiker:innen, Violine, Gitarre, Ziehharmonika, Flöten

Die Windhunde Anne Bennent, Melissa Coleman, Otto Lechner und Karl Ritter sind oft in verschiedensten Stil- und Windrichtungen unterwegs. Als ExponentInnen von Windhundkultur haben sie sich immer schon für grenzüberschreitende Projekte – nicht nur im geografischen, sondern auch im künstlerisch-musikalischen Sinne – engagiert und dabei mehrfach eine Klangbrücke zwischen Österreich und Afrika geschaffen. Speziell die Musikwelt Nord- und Ostafrikas ist dem Windhund nicht fremd: Gemeinsam mit dem aus Marokko stammenden Kadero hat Lechner das Vienna Rai Orchester gegründet, das die arabisch beeinflusste Musik Nordafrikas auch in Wien heimisch gemacht hat.

Das Duo Siga & Sekembuke aus Sansibar ist dem Linzer Publikum schon bei der Parade von Linz09 im Mai des Vorjahres ans Herz gewachsen. Von der solarCity über den Hafen bis auf den Pöstlingberg haben sie den Stadtraum mit ihren Klanggirlanden und clownesken Kapriolen akustisch neu vermessen.

Anschließend haben Lechner & Windhund gemeinsam mit Siga & Sekembuke vom Stift Melk an der Donau bis in den Wiener Augarten arabisch und afrikanisch inspirierte Klänge verschmelzen lassen. Jetzt trifft die betörende Hornmusik von der „Insel der Sehnsucht“ erneut auf sagenhafte Improvisationskunst aus Wien. Eine Fortsetzung dieser Begegnung stand am 24. Mai beim Linzfest 2010, am 1. Juni im Grazer Orpheum und schließlich am 7. Juni im Porgy & Bess in Wien auf dem Programm.
Nach Verabschiedung am 28. Juni 2010 in der Bunkerei im Wiener Augarten ging es auf Einladung der Dhow Countries Music Academy zum Gegenbesuch nach Sansibar und zu einer dreiwöchigen Ostafrika-Tournee.

Seit Jahrhunderten treffen einander entlang der Ostküste Afrikas vielfältige Kulturen – soweit die Monsunwinde die traditionellen Dhow-Segelschiffe über den Indischen Ozean tragen konnten. Auf Sansibar als der Drehscheibe dieser weltoffenen Monsunkultur startet die Tournee mit einem Workshop mit einheimischen MusikerInnen, dessen Ergebnisse anschließend auch auf dem Festland – in Dar es Salaam, Bagamoyo und Nairobi – präsentiert werden.

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Windhundkultur

Windhund-Kultur, Verein zur Förderung und Verbreitung unkonventioneller Kulturphänomene

Die Gründung des Labels Windhundrecords und dessen Trägervereins Windhundkultur im Jahre 2001 war eine logische Folge der langjährigen Zusammenarbeit eines Kreises von in Wien lebenden MusikerInnen, die aus den verschiedensten musikalischen und geografischen Gegenden kommen. Durch das Aufeinandertreffen vielfältiger Einflüsse (volksmusikalische Wurzeln, neue Musik, Jazz, Pop, Theater, Tanz, Hörspiel usw.) ist eine Kompositions- und Improvisationskultur entstanden, die so gut wie keine stilistischen Grenzen kennt. Windhundrecords und sein Trägerverein Windhundkultur wurden ins Leben gerufen, um die gängige Marktordnung der Musik zu unterlaufen. Die „Windhunde“ verkaufen und verschenken was sie wollen. Sie sehen sich aber weniger als KleinunternehmerInnen, sondern als AbenteurerInnen.

http://windhundrecords.com