Supersonic travel delayed by foam

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Ein karg ausgestattetes Zimmer mit zwei eng beisammen hängenden Hängematten in Rot-Weiß-Rot, in denen Stoffpuppen liegen

Sue Hornbostel arbeitet mit einem für Malerei eher untypischen Material. Auf den ersten flüchtigen Blick wirken ihre Arbeiten wie Aquarelle, erwecken jedoch den Eindruck einer merkwürdigen Verschwommenheit. So handelt es sich bei Hornbostels Arbeiten auch nicht um Aquarelle, sondern vielmehr um Acrylfarbe auf Schaumstoff. Die Weichheit und Bequemlichkeit des Schaumstoffs verarbeitet Hornbostel in jedem ihrer Motive auf subtile Art und Weise. Die BetrachterIn verfällt bei längerem Hinsehen beinahe in einen Zustand selbstvergessener Ruhe. Gleichzeitig bildet die Oberfläche der Arbeiten einen starken Kontrast zum Gesamtbild. Das Material nimmt die Farbe buchstäblich auf, wodurch eine sehr harte und brüchige Acrylschicht entsteht. Nicht zuletzt deshalb bezeichnet die Künstlerin ihre Arbeiten als „soft and cracky“, also schaumstoffweich aber gleichzeitig brüchig. Auch die Motive von Hornbostel stehen im Gegensatz zum „weichen“ Material. Sie zeigt urbanes Leben in all seinen Formen, darunter häufig Motive aus den Hauptstädten der Welt. Urbane Zentren bieten viel. Doch Gemütlichkeit, Ruhe und Erholung gehören meist nicht dazu. Eben diese kreiert Hornbostel jedoch in ihren Arbeiten. Kurz, Sue Hornbostel schafft in ihren Bildern das, was dem Großstadtmenschen so schwer fällt: Gelassenheit und Entschleunigung.

Neben zahlreichen Schaumstoffmalereien installiert die Künstlerin in vierter stock projektraum berlin selbst ein urbanes Zentrum der Ruhe. Sie zeigt so genannte Miniateliers, die, ähnlich einem Puppenhaus, Miniaturszenen des Alltags nachstellen. Zudem wird den BesucherInnen zur endgültigen Entspannung eine Installation mit Hängematten zur Verfügung stehen: „Mein Konzept ist, dass ich es nicht so ‚kalt‘, white-cube-mäßig will. Ich möchte es dichter, bunt und ‚wärmer‘, mit mehr Möglichkeiten für die Besucher zum Sitzen, Liegen, Herumgehen…“.
So soll es sein!

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Susanne Hornbostel

Susanne Hornbostel lebt und arbeitet in Wien. Nach dem Abschluss ihres Studiums als Meisterschülerin im Jahr 2003 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien absolvierte sie zahlreiche Einzel- sowie Gruppenausstellungen, unter anderem Supersonic travel delayed by foam und Abhängen mit dem Segen des Bundespräsidenten – vierter stock projektraum berlin; Passers-by – SVA, Wien; eMotion – G.A.S.-station, Berlin; Tunnel Gallery und Kolekcja-Sammlung, Galeria Otwarta Pracownia, Krakau/Polen. Sie absolvierte das Lehramt für Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten und lebte und arbeitete 2009 als Artist-in-Residence in Berlin. Die Künstlerin arbeitet auch in anderen Bereichen, wie der Fotografie, die sie als Bildquelle für die Malerei nützt, im Trickfilm oder in Miniaturobjekten, den so genannten „stamps studios/Miniateliers“, wobei sie manchmal die Beobachterinnenrolle verlässt.