Rund 30 Menschen in bunten, clownesken Kostümen stehen, sitzen, knien gemeinsam vor einem roten Vorhang

Das Zirkusstück reAlice entstand aus dem Wunsch, einzelne Varieténummern in eine gemeinsame Geschichte zu verwandeln. Eine Gruppe von 15 Artist:innen, Musiker:innen und Künstler:innen entwickelte in einem siebenmonatigen Prozess basisdemokratisch die Geschichte um Alice im Wunderland. Bis zur Premiere am 2. Juni  2012 wuchs die Kerngruppe auf 22 Darsteller:innen und zahlreiche weitere Unterstützer:innen an. Von Anfang an war das Stück auf Solidarität ausgelegt. Die Einnahmen aus freiwilligen Spenden wurden an soziale und politische Projekte gespendet.

Das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) wurde zum Raum der Illusion. Die Zirkusgruppe verwandelte den großen Saal in Alices Wunderland – einen Ort voller wirbelnder Widersprüche, herumirrender Gedanken, akrobatischer Banalität, erhellender Finsternis und Klänge tropfender Poesie. Eine, in die Jahre gekommene Oma Alice, folgt ihren verschlungenen Erinnerungen, verstrickt sich in ihrer fantastischen Welt, balanciert hoch über den Bäumen, irrt durch das Labyrinth einer absurden Realität und lässt sich nicht kleinkriegen.

Nach zwei Aufführungen im Juni (2. und 3. Juni  2012) gab die Begeisterung des Publikums Anlass, das Stück fünf weitere Male im Oktober zu spielen (19. bis 22. Oktober  2012, inklusive Kinderaufführung).

Zeitgenössischer Zirkus hat sich zu einer verspielten und Disziplinen übergreifenden Kunstform entwickelt. Assoziationen, die beim Wort „Zirkus“ auftreten können, sind für das Stück reAlice irreführend. Es gibt keine dressierten Tiere, keinen dummen Pausenclown, keine durchtrainierten Muskelmänner und schlanke Frauenkörper, die sich in engen Glitzerkostümen räkeln. Der Charme des Stückes liegt nicht in sterilen Nummern ohne Fehlern, sondern in der Freude am Experimentieren, die beim Zusehen Lust macht, selbst auch zu spielen.

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Curious Circus Collective

Das Curious Circus Collective – C3 ist eine junge, selbstorganisierte Zirkusgruppe, bestehend aus 15 bis 20 Leuten, 2011 in Wien gegründet. Wir verstehen uns als Kollektiv, arbeiten basisdemokratisch und beschäftigen uns kritisch mit gesellschaftspolitischen Themen, zum Beispiel: ausgeglichenen Genderverhältnissen, Abbau von Hierarchien, Konkurrenz- und Leistungsdruck in der Gruppe.

Wir haben uns dem zeitgenössischen Zirkus verschrieben. Traditionelle Zirkusdisziplinen (Jonglage, Akrobatik, Clownerie) fließen mit Techniken aus Tanz, Theater und Musik ineinander.

In Österreich sind Zirkuskünste kulturell und institutionell schwach verankert. Genau hier setzt unsere Arbeit an: Fernab von Hochglanz-Varietés und teuren Theatersälen versuchen wir, unsere Kunst für alle zugänglich zu machen.

Einnahmen aus Spenden benutzen wir für den Aufbau von selbstorganisierten Zirkusstrukturen in Wien und anderswo und zur Förderung künstlerischer und politischer Projekte.

Projekte: reAlice (2012), regelmäßiges Varieté varietEKH (2012-14), kleinere Auftritte, Juni 2014 Uraufführung Brainsquatting