Mit dem Werkkomplex ausdehnen : zusammenziehen (a : z) wird eine unpopuläre Form der Interdisziplinarität angesprochen: Es handelt sich bei dieser Arbeit nicht um ein Zusammenführen verschiedener Ausdrucksformen, was oft mit Begriffen wie „Interdisziplinarität“ oder „Multidisziplinarität“ etc. gemeint wird. Hier geht es vielmehr um eine interdisziplinäre Grundhaltung, die ein Hybrid annimmt, das Allem innewohnt und das, durch Reduktion freigelegt, zu Tage tritt und erkennbar wird. Die Reduktion als Ausgangspunkt, um in der Ein(fach)heit eine Komplexität bzw. Vielheit erkennbar zu machen. Es wird zum Beispiel untersucht, „wo in der Musik(produktion) bereits Tanz enthalten ist“*, wie Benjamin Schoppmann, einer meiner Performer, 2013 in einem Zeitungsartikel der Elsäßer Pays de Bitche zitiert wird.

Genaue Beobachtung führt zu gemeinsamen Ursprüngen von Bewegung und Klang. Es wird eine eigene Begrifflichkeit entworfen, um über die Thematik sprechen zu können. Choreographische Notation und graphische Partituren, Videos und mediale Reflexion ergeben sich aus der Arbeitsweise. Nicht zuletzt erscheinen starke Parallelen zu gesellschaftlichen Strukturen in der Arbeit.

Durch die Unmittelbarkeit der Live-Performances entsteht eine Form der subtilen Partizipation für das Publikum: „Es ist interessant, wie das Publikum mitmachen kann, ohne wirklich mitzumachen“ (Sandra Noeth, Dramaturgin am TQW in einem gemeinsamen Gespräch im Jänner 2014).

Analyse und Zufall sind gleichwertige Komponenten im Arbeitsprozess.

• gemeint ist die Musikproduktion in Bezug auf die Gestik, die Körperlichkeit am Instrument