Performance revisited

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Eine innerstädtische Brache, ein Platz, Beton, dahinter Blechhütten, über den Hütten ein Screen, auf dem ein Video spielt, darunter tanzen oder laufen Menschen, Schwarzweißfoto

Das Bühnenbild des mobilen Stadtlabors aus.büxen eröffnet sich hinter der Glasfront, es ist der Öffentliche Raum, ein brisanter Ort – der Karlsplatz. aus.büxen bietet eine Verknüpfung von Theaterraum, Bühne und Stadtraum und genau in diesem Zwischenbereich wird die Performance „Wer spielt hier mit wem? Performance Revisited“ angesiedelt. Aus dem Prozess langjähriger wissenschaftlicher Forschung zu Performance und widerständigem Körperwissen heraus entwickelt Claudia Lomoschitz eine Performance, die nicht nur das Theatersetting als Disziplinarstruktur enttarnt, sondern auch partizipative Performances kritisch reflektiert und hin zu einer Emanzipation der Teilnehmer:innen transformiert. Das Theater wird zum Proberaum kollektiven Lernens und gemeinsamen Reflektierens, wo subjektive Handlungsmacht geübt und erfahren werden kann. An der Schnittstelle von Performance, Gesellschaftswissenschaft und Digital Arts, wird ein Experiment gewagt, die Performer:in bleibt abwesend und überlässt die mit Requisiten und digitalen Scores ausgestatteten Raumbereiche dem Publikum, welches den Verlauf beeinflusst und zunehmend selbst gestaltet. Der unausgesprochene Vertrag zwischen Performer:innen und Teilnehmer:innen wird vor Ort verschoben und eine neue Form der Gemeinschaft manifestiert, die auf den Wünschen, Hoffnungen, Erfahrungen und individuellen Biografien der Teilnehmer:innen ansetzt. Das Spiel beginnt an einem Ort, an dem es nie hätte enden dürfen – dem Theater.

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Claudia Lomoschitz

Claudia Lomoschitz (*1987) lebt und arbeitet in Wien und Hamburg

Seit 2015 Masterstudium performance Studies, Universität Hamburg
Seit 2014 Doktoratsstudium, Akademie der bildenden Künste Wien bei Elke Krasny
2008–2014 Studium Kunst und Kommunikation/ Kontextuelle Gestaltung, Akbild Wien
2012–2013 Austausch an der Royal Danish Academy of fine Arts Copenhagen

Sie setzt sich mit dem Verhältnis von Körper und Objekt auseinander, so siedeln sich ihre Arbeiten zwischen Installation und Skulptur an. Das Genre des performativen Objektes steht im Fokus ihrer Arbeiten und bezieht sich auf rituelle Verschiebung des Normativs und die Schaffung kollektiver Experimentierräume.

claudialomoschitz.com