Die Frage für wen und wozu Theater gemacht wird, ist untrennbar mit der Überlegung verbunden, wie und wo Theater gemacht wird. Theater ist Unterhaltung, aber auch ein Ort, der die Fantasie befruchtet, an dem Probleme benannt, Denkanstöße geliefert werden.
Dieses Projekt ist von einer Grundidee geprägt, die an eine Wiener Tradition anknüpft: Nicht die Menschen kommen ins Theater, das Theater kommt zu den Menschen. Kultur soll für alle zugänglich sein. Der Gemeindebau wird zur Kulturstätte.
Die bisherige Erfahrung zeigt: Das „Ereignis“ Theater lockt Kinder und Jugendliche und deren Eltern ebenso an, wie ältere Menschen. Besonders hoch ist der Anteil von Besucher:innen mit Migrationshintergrund.
Die Grundidee dieses Projekts, Theater publikumsnah, künstlerisch niveauvoll und barrierefrei im öffentlichen Raum in Szene zu setzen, bleibt auch im Jahr 2016 unser Hauptanliegen.
Die zivilisationskritische Satire Häuptling Abendwind ist Johann Nestroys letztes Bühnenwerk, das 1862 – kurz vor seinem Tod – zur Uraufführung kam. Nestroy thematisiert auf gewohnt bissig-unterhaltsame Weise das fragile Verhältnis zwischen den Mächtigen der sogenannten zivilisierten Welt und das gestörte Verhältnis zwischen den Herrscher:innen und ihrem Volk.
Bei der Produktion Abendwind und Biberhahn wird durch die Bearbeitung und die Inszenierung die Handlung an die soziale Realität der Gegenwart angepasst.