Mobile[s] migration

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In einem Veranstaltungsraum sitzen und stehen zahlreiche Menschen, in der Mitte sprechen zwei Personen miteinander

In den vergangenen Monaten entwickelten Daniel Aschwanden und Conny Zenk mit Flüchtlingen im Café VOZO, einem von Student_innen, Künstler_innen und Flüchtlingen gemeinsam betriebenen Kommunikations-Ort innerhalb des von über 1200 Flüchtlingen bewohnten Rotkreuz-Camps Zollamtstraße eine performative Praxis, die vor Ort sowie im Rahmen einer performativen Installation im Tanzquartier gezeigt wurde.

Im Zentrum dieser Arbeit steht das Bemühen, über Formen des Geschichtenerzählens in Kontakt zu kommen, einen Austausch zu initiieren und einen Dialog zu etablieren. Was kann künstlerische Praxis beitragen zur gesellschaftlich komplexen Situation zwischen rassistischen Abwehrreflexen und humanistisch definierter Gastfreundschaft, ohne in die Fallen linearer Politisierung oder „Helfer“-Syndrom zu tappen?

Sound, Bild und Social-Media-Programme, gespeichert im Smartphone, dienen als Material für künstlerische Reflexion und Praxis. Storytelling, performative Selbstdarstellungen, solistische und kollektive Tänze, Live-Reenactments vorgängiger Bildproduktion sowie digitales, installatives Raum-Projektions-Design sind Medien, die zur Anwendung kommen. Eine transdisziplinäre Praxis, die darauf abzielt, mit künstlerischen Mitteln neue Impulse in aktuelle Diskurse zu Themen der Integration und der Vermittlung demokratischer Werte einzubringen, mit dem Fokus auf die Verhandlung kultureller Differenzen durch persönlichen Austausch.

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Daniel Aschwanden und Conny Zenk

Daniel Aschwanden, *1956
Performer, Choreograf, zeitgenössischer Tanz und Urbanismus. Kunst im öffentlichen Raum mit partizipatorischen Ansätzen, aber auch zu Fragen nach der Rolle von Kunst in urbanen Entwicklungsprozessen. Projekte in Asien, Europa, kollaborative Projekte, transdisziplinäre und transkulturelle Aktionsformen im öffentlichen Raum. Seit 2015 Gastprofessor an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Conny Zenk, *1985
Medienkünstlerin; arbeitet transdisziplinär, forschend im Bereich der digitalen, mobilen Projektion unter Verwendung digitaler Interfaces und in Verbindung mit dem Körper – raumbezogen, urban und performativ. Seit 2010 Performances gemeinsam mit Daniel Aschwanden sowie audio-visuelle Kooperationen mit Künstler:innen in China, Äthiopien, Ghana und Wien.