Ein stickiger Überlandbus. Warmes Cola. Eine alte Stones-Kassette. Widerwillig fährt Tara zu ihrer schwerkranken Tante, die sie seit Jahren nicht gesehen hat. Lustlos und in ihren eigenen Geschichten gefangen, dösen die anderen Passagiere vor sich hin. Als ganz unerwartet der Busfahrer wechselt, verändert sich schlagartig die Dynamik. Die Fahrgemeinschaft wird zu einer Schicksalsgemeinschaft, die ihre Vergangenheit austauscht und schließlich an einer winzigen Raststätte im Niemandsland strandet, deren Betreiberinnen Angel und Zoja ihren eigenen (Über-)Lebenskampf führen.
Das Theaterstück Fahraway ist eine Generationengeschichte und eine Geschichte über das Fahren: weit weg und weit zurück. Über das Auswandern und Zurückkehren. Aber auch über das (Stecken-)Bleiben, das Festgehaltenwerden, das Ausbeuten von chancenlosen Migrant:innen und ein Stück über die Wut und den Mut, alte Rechnungen zu begleichen.
Fahraway beschreibt die universelle Sehnsucht nach einem besseren, friedlichen Leben, aber auch die Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit. Und das Dazwischen, das in vielen Fällen ein Weder-Noch, ein Niemals-Ankommen bedeutet.
Fahraway enthält – wie auch die Produktionen davor – viele sehr persönliche Erlebnisse, Begegnungen und Familiengeschichten, die vor, hinter und neben einer langen Busreise liegen. Die Spieler:innen der Produktion haben ihre Wurzeln in Kroatien, der Slowakei, Bulgarien, Ungarn, Polen, Belgien, Armenien, Rumänien, Nigeria, im Iran und in Österreich.