A, die Intellektuelle, und X, die Gastarbeiterin, teilen sich einen Kellerraum als Unterkunft. Beide sind Emigrantinnen desselben Landes, doch die Gemeinsamkeiten des politischen Flüchtlings A und der bäuerlichen Gastarbeiterin X sind sehr gering. Sie verbindet, dass sie beide ihre Heimat zurückgelassen haben, ihre Auffassungen von Glück und Freiheit jedoch könnten nicht unterschiedlicher sein. Mit psychologischen Machtspielen bekriegen sie einander boxkampfartig in ihren unterschiedlichen Auffassungen und Lebensidealen. Oft geht es um den eigenen Vorteil. Der Überlebenskampf in der neuen Heimat ist hart, und man ist sich oft selbst am nächsten. Trotz aller Konflikte und Unterschiede merken die beiden schließlich, dass sie stärker voneinander abhängig sind, als sie es gedacht hatten.
Das Stück von Slawomir Mrozek, das 1974 für zwei Männer zwischen 30 und 40 geschrieben wurde, wird hier durch die Inszenierung mit zwei jungen Frauen in einen neuen Kontext gesetzt. Unter der Regie von Agnieszka Salamon spielen Denise Teipel und Cristina Maria Ablinger die Figuren A und X und stellen sich damit der Frage, was Heimat bedeutet, und noch viel dringlicher der Frage, wie das Leben überhaupt funktioniert. Durch die Inszenierung mit zwei Frauen wird eine neue Sichtweise des Stoffes ermöglicht und die Brisanz des Themas jenseits von Zeitperiode und Genderidentifikation veranschaulicht.