Ein heterogenes Gesamtkunstwerk
Die Opera publica ist ein Ausstellungs- und Publikationsprojekt 2016/17 der Vereine Offene Gesellschaft für bildende Kunst (Margit Nobis und Clemens Mock), Oberösterreichischer Kunstverein und Künstlerhaus Wien, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, gemeinsam mit 40 Künstler:innen.
Unter dem Titel Opera publica haben wir eine Gemeinschaftsausstellung als antielitäre Inszenierung konzipiert und als heterogenes Werktableau entwickelt. „Opera“ nicht im Sinn einer Bühnendarbietung der so genannten Hochkultur, sondern als Denkfigur von Kunstpräsentation im Narrativ. „publica“ als Versprechen von Korrespondenz mit dem Publikum: der Öffentlichkeit.
Als eine der letzten Ausstellungen der freien Szene im Erdgeschoß des Künstlerhauses vor dessen Generalsanierung und Übergabe an die Privatstiftung haben wir Foto-, Konzept-, Raum- und Videoarbeiten von 40 Künstler:innen zu einer „bildhaften Aufführung im Allgemeinplatz“ vereint.
Die zweite Projektstufe ist die Publikation Opera publica: ein Avantgardetextbildwerk aus Art poétique, experimenteller Philosophie, Werksabbildungen und Ausstellungsszenen. Das Buch ist weder Sammelband noch Katalog – genauso wenig wie die Schau im Künstlerhaus per definitionem eine Ausstellung war: Lucas Gehrmann vergleicht die Opera publica mit Odo Marquards Begriff vom „‚Gesamtkunstwerk‘, das die Tendenz zur Tilgung der Grenze zwischen ästhetischem Gebilde und Realität hat“.