„weil die welt muß fantastisch sein, weil sie ist dann besser …“ (Konrad Bayer)
Konrad Bayer, Schriftsteller und Dandy, hat in der Literatur wie im Leben Grenzen ausgelotet, wovon auch sein autobiografisch gefärbter letzter Roman der sechste sinn erzählt. Dort führt der Kampf mit der Realität und ihrer Sprache den Protagonisten durch stets neue Höhen und Tiefen einer Liebesgeschichte, Alltagskatastrophen und Grenzerfahrungen, bis er aus der immer absurder und brüchiger werdenden Welt verschwindet. Bayers Misstrauen gegenüber der Eindeutigkeit von Sprache und Wirklichkeit kommt in seinem letzten Werk zum Höhepunkt – und seine sprachliche Virtuosität ebenfalls.
Auf der Suche nach dem sechsten Sinn mischt unter Fragmente aus dem Roman auch Chansons und „konkrete Texte“, die Bayers Spiel mit Sprache und Bedeutung auf die Spitze treiben. Die Schauspielerin Johanna Orsini-Rosenberg und der Musiker und Maschinenkünstler Paul Skrepek tauchen unter der Regie von Elisabeth Gabriel als Alter Egos von Konrad Bayer in die schillernde Welt des „sechsten sinns“ ein, wechseln Rollen und Identitäten und werfen sich mit Stimme, Klang, Film (Angela Christlieb) und seltsamem Instrumentarium in einen Strudel aus Sinn und Unsinn, Poesie und Groteske, bis von der Welt nur noch einzelne Buchstaben übrigbleiben.