Kostnixladen (Umzug und Neueröffnung)

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Bild eines geweißelten Kellerlokals, das noch leer ist, digital darüber gelegt sind Bilder von unterschiedlichen Objekten/Dingen
Foto:
Georg Stejskal

Der Kostnixladen ist ein Ort, an dem beispielhaft die kapitalistische Geldgesellschaft als vorherrschendes Wirtschaftssystem abgeschafft wird. Konsum ohne den Umweg über das Geld. Waren bekommen nicht einen Geldwert zugeordnet, sondern den Gebrauchswert, den sie für jemanden bestimmten haben. Was gebraucht wird, wird genommen, was nicht gebraucht wird, wird gegeben. Nicht der Besitz eines Gegenstandes wird wichtig, sondern dessen Verwendung. Dadurch wird ein soziales Ambiente geschaffen, das nicht auf Egoismus und Konkurrenz basiert, sondern auf Solidarität und Gemeinschaftlichkeit und nicht zuletzt auf ökonomischer Vernunft (die ja im kapitalistischen, bloß auf Geldvermehrung basierenden System, nicht vorkommt). Der Ablauf ist derart, dass Menschen Gegenstände des täglichen Gebrauchs sowohl bringen als auch nehmen können. Dasselbe gilt, im begrenzten Maße, auch für Lebensmittel. Der soziale Charakter beflügelt die temporäre Gemeinschaft, die zu den Öffnungszeiten entsteht, etwas beizutragen. Kaffee und sonstiges kochen, zusammenräumen, Ideen einbringen, Nahrungsmittel beitragen etc. – alles ohne Konsumzwang. Parallel zur sozialen Ebene werden auch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gefördert. Dinge, die nicht benötigt werden landen nicht im Müll, sondern werden Anderen zur Verfügung gestellt. Der Kostnixladen ist ein Beitrag, eine humanere, stressfreiere, freundlichere, liebevollere, weniger materialistische … Gesellschaft zu entwickeln.

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VEKKS (Verein zur Erweiterung des kulturellen und künstlerischen Spektrums)

Seit dem Umzug aus Wien-Margareten nach Wien-Meidling im April 2018 sind der VEKKS und der Kostnixladen (KLN) zu einem Projekt zusammengewachsen. Die Zusammenarbeit begann jedoch bereits 2005, als die damaligen Begründer des Kostnixladens Räume im alten VEKKS in Wien-Margareten renovierten, um dort den ersten Kostnixladen in Wien zu installieren. Die anfängliche Skepsis bei vielen wurde enttäuscht. Das Prinzip des achtsamen Umgangs mit nicht mehr benötigten Dingen, was sich durch deren freie Weitergabe äußerte, war weiter verbreitet als gedacht. So wurde der KNL zu einem gern aufgesuchten Ort des geldlosen „Handels“ sowie der persönlichen Begegnung. Neue Räume, neue Menschen, neuer Schwung brachten neue Ideen. Der Spruch „jede Krise eine Chance“ war hier zurecht anzuwenden.