Haus gebaut, Kind gezeugt, Baum gepflanzt. So lebt ein Arschloch. Du bist ein Arschloch.

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Eine Frau* steht seittlich unter einer großen Pflanzenglocke, die ihr Gesicht bedeckt
Foto:
Franziska Kreis

Eine wütende Frau mit Narbe prüft ihre Beziehungstauglichkeit. Ob sie attraktiv für andere ist. Ob das Zögern bemerkbar ist, in der Art, wie sie das Glas an die Wand wirft. Der konfrontative Monolog, von klischeehaften Rollenbildern durchsetzt, zeigt die Verortung einer Frau zwischen Begehren und Resignation, Anpassung und Widerstand. Diese Konstellation dient dem jungen Theaterkollektiv saft als Grundlage dafür, neoliberale Weiblichkeitsanforderungen vielstimmig zu hinterfragen. Die fünf Performer:innen kämpfen mit dem Widerspruch von Gemeinschaft und Eigenwillen und mit der chorischen Forderung nach Assimilation. Die einzelnen Stimmen wollen sich zu einer Person, zu einer Stimme zusammenfügen. Wogegen schreit sie an, was stellt sie ruhig?

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saft – Feministisches Theater- und Performancekollektiv

saft – Feministisches Theater- und Performancekollektiv ist ein von Leona Strakerjahn und Sophie Steinbeck gegründeter und in Wien ansässiger Verein mit den Schwerpunkten: neue Theaterformen, kollektives Arbeiten, Feminismus und Gesellschaftspolitik, Ästhetik der Masse und Überforderung – orange.saft ist süß, klebrig, sexuell. Ihre Performance MÄNNER mit Caspar Nathaniel Rode wurde am Dramatiker:innenfestival in Graz und bei der Spielzeiteröffnung 2018/19 im Kosmos Theater gezeigt. Im Januar fand die Kurzstückentwicklung Kostüme der Müdigkeit im Fabriktheater Zürich im Rahmen des Inkubator Festivals statt.

www.startnext.com/saft