Was vormals für viele „undenkbar“ war, ist heute für alle Realität. Wir lernen in einer mit 280 Zeichen (Tweet-Länge) kommentierten Bilderflut eine Gegenwart kennen, die nicht Kultur und Geist, sondern Terror als verbindendes Merkmal von Weltstädten erlebt, die Ignoranz in höchsten politischen Ämtern als populäre Strategie akzeptiert und einen europäischen Basar über Fluchtbewegungen ebenso beobachtet wie das begleitende Erstarken rechtsextremer und rassistischer Bewegungen. Täglich werden tausendfach Menschenrechte verletzt, dauerhaft oder durch plötzliche Katastrophen, in großen Gemeinschaften wie auch im Einzelschicksal. Wir kennen die Bilder, wir kennen die Gründe – nur nicht die Lösung. Allerorts sind die zu bohrenden Bretter sehr hart und diejenigen, die sich dafür zuständig fühlen, wenige. Im Zeitalter medialer Abstumpfung gelingt es schwer, Empathie zu provozieren, um die logische Folge notwendiger Menschenrechte zu postulieren. Das Gegenteil von Zukunft ist geistiger Stillstand. So lange Menschen mit verschiedenen Perspektiven danach fragen, gemeinsam daran arbeiten oder miteinander darüber streiten, was sein kann und was sein soll, gibt es ein alltägliches „morgen“ wie auch ferne Utopie. The question is: Who cares? Ein Gedankenexperiment, um die Wahrnehmung zu schärfen und um neue „Antennen“ für unsere Umgebung zu entwickeln. Oder wie John Cage sagte: „We already have so many answers, the key is to ask the right questions.“
The question is: Who cares?
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Hans-Jürgen Poëtz
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