We will not let you go

Szenenfoto, mehrere Performer:innen in bunten Outfits kommen dem:der Betrachter:in entgegen, sie tragen alle weiße, große Schilder, auf denen "We are many" steht
Foto:
Fanni Futterknecht

We will not let you go – Performance-Video

Im dokumentarisch angelegten Video We will not let you go inszeniert die Künstlerin Fanni Futterknecht gemeinsam mit einer Gruppe von Darsteller:innen tableauxartige Situationen und performative Bildmomente, die sich an abstrahierten medialen Bildern von ideologischen Momenten wie Demonstrationen oder Manifestationen orientieren. Mittels grafischer Sprachelemente und minimalistischer performativer Handlungen entstehen choreografierte poetische Bilder.

We will not let you go untersucht Subjektkonstruktionen unserer europäischen Gesellschaft, Augenblicke vermeintlicher Gemeinsamkeit und die Isolation jedes einzelnen Menschen. Zentrale Themen des Projektes sind die Sichtbarmachung sprachlicher und gruppenhierarchischer Machtstrukturen, Dynamiken, Ausdrucksweisen, Anschauungen und Wertsysteme sowie die symbolische Aneignung von Raum und soziale Kontrolle.

Mit Tafeln und Schildern ausgestattet, formieren sich die Performer:innen immer wieder neu zu einer Gruppe „stiller Sprechender“, die die Betrachter:innen auffordern, ihre eigene Stimme zu hören und zu Leser:innen zu werden. Text als autonomes Element wird unter Verwendung grafischer Textfragmente Bestandteil jeder einzelnen choreografierten Handlung. Er ersetzt die Dialoge der einzelnen Darsteller*innen untereinander und mit dem Publikum.

We will not let you go wurde Ende November im Rahmen der Vienna Art Week in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von sechs Darsteller:innen und dem Musiker und Komponisten Peter Kutin in der Nordbahnhalle live inszeniert.

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Verein Luster

Luster Kunstprojekte ist ein in Wien tätiger Verein für performative szenische Formate. Luster setzt sich mit gesellschaftlichen, sozialen Fragen auseinander und ist im Bühnenkontext sowie im öffentlichen Raum tätig. Fragen zu sozialen Entfremdungsprozessen, Machtstrukturen innerhalb westlicher Gesellschaften und die Rollen des Individuums und der Gruppe darin sind Beispiele von Themen der künstlerischen Recherche des Vereins, der Projekte in Zusammenarbeit mit Darstellern:innen, Musiker:innen, Theoretiker:innen und bildenden Künstler:innen entwickelt. Daneben unterstützt der Verein auch junge Künstler:innen bei der Umsetzung ihrer Projekte.

In räumlichen und plastischen Um- und Übersetzungen sowie mittels Sprache, untere anderem in Form von Lecture-Demonstrationen, werden die unterschiedlichen Themen diskursiv behandelt. Aspekte dieser Auseinandersetzung sind auch die Beschäftigung mit medialen Übersetzungsprozessen sowie das Hinterfragen der unterschiedlichen eingesetzten Medien: das Übersetzen der Performance in einen Film. Der Film als Ausstellung. Die Installation als Performance.