Femmes Against Fascism

Man sieht einen nackten, kräftigen Bauch, der sich aufzublähen scheint, darauf liegen ein Messer, direkt über dem Nabel, direkt unter diesem ein Kugelschreiber und zuletzt, ganz unten, ein Lippenstift
Foto:
Magdalena Fischer

(Purrr!_Femme!-ance! – Queer Femininities in Action)

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein queeres Performancefestival, das im September 2019 im Rahmen der Wienwoche auf dem Gelände des Otto-Wagner-Spitals stattfand, einer psychiatrischen Krankenanstalt, die unter dem Namen „Spiegelgrund“ als Ort von NS-Verbrechen (u. a. Tötung von be_hinderten Menschen, Arbeitslager für als asozial verfolgte Frauen u. v. m.) bekannt ist. Vor dem Hintergrund, dass Femininität, körperliche Vielfalt, queere Sexualität und geschlechtliche Nonkonformität bis heute abgewertet und pathologisiert werden, rückte das Festival die vielfältige Existenz, kulturellen Praktiken und Begehren von queeren Femme-Subjekten in das Rampenlicht.

Zehn Künstler*innen entwickelten ortsspezifische Performances, die in zwei leerstehenden Gebäuden sowie in der umgebenden Natur präsentiert und durch eine moderierte Gesprächsrunde ergänzt wurden. Leitfragen waren: Wer oder was wird in unserer Gesellschaft für „krank“ (im Sinne von „abartig“) erklärt? Wie zeigen sich faschistische Kontinuitäten im aktuellen sozialpolitischen Geschehen? Wie kann künstlerisch-aktivistischer Widerstand aus queerer, feministischer und femme-zentrierter Perspektive aussehen?

Die Veranstaltung fand bei freiem Eintritt statt und war für angemeldetes wie Laufpublikum offen. Insgesamt waren rund 30 Personen an der Umsetzung beteiligt. Die Künstler:innen wurden zum Teil direkt eingeladen sowie über einen Open Call ermittelt.

Veranstaltungskonzept und Leitung: Julischka Stengele

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Julischka Stengele

Julischka Stengele lebt in Wien und betätigt sich freischaffend als Künstlerin, Kulturarbeiterin, Textproduzentin sowie in der Bildungsarbeit. Nach einer hauswirtschaftlichen Berufsausbildung studierte sie Design, Fotografie, bildende Kunst, Performance sowie Queer- und Genderstudies in Berlin, Helsinki und Wien. Sie arbeitet sowohl solo wie auch in wechselnden Kollaborationen und Kollektiven. Ihre vielfältigen Projekte beschäftigen sich mit den Mechanismen und Auswirkungen gesellschaftlicher Machtverhältnisse, Stigmata und ideologischer Normierungen auf Körper und Geist sowie Möglichkeiten zu deren Emanzipation mit den Mitteln der Kunst.

www.julischka.eu/