Ein 13-köpfiger Frauen*-Chor ist hier rebellischer Körper, scharfzüngige Kommentatorin und widerständige Instanz. Erzählt wird die Geschichte der Unterdrückung von weiblichen Subjekten in Europa und ihre Notwendigkeit für die gewaltsame Durchsetzung des Kapitalismus. Ausgehend von Caliban und die Hexe von Silvia Federici verhandelt das chorische Mahnecho die Geschichte der Ausbeutung und Enteignung von weiblichen und kolonialisierten Körpern und den darin verwurzelten Schulterschluss von Kapitalismus und Patriarchat aus feministischer, antirassistischer und antikolonialer Perspektive. Der Aufführungsort ist die Rauhensteingasse, Ecke Himmelpfortgasse, im ersten Bezirk, wo im September 1583 Elisabeth Plainacher, das einzige Opfer der Hexenverfolgung in Wien, im Keller des Malefizspitzbubenhauses gefoltert wurde, bevor man sie lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat.
Opus Maleficarum ist ein wütendes, lautes Chorwerk, in dem sich Chants und Songs zu einer polyphonen Anklage der bis in die Gegenwart wirkenden, strukturellen Kontinuitäten und interdependenten Gewaltverhältnisse vermengen.
Chor: Bana Haddad, Ljubica Jaksic, Negin Rezaie, Eva Kindermann, Lisa Kortschak, Betül Seyma Küpeli, Sabine Marte, Cemile, H. Ezgi Karakaş Schüller, Ajda Sticker, Sakîna Teyna, Stefanie Sourial, Dolores Winkler
Kostüme: Lisi Lang
Ein Projekt von: Elke Auer, Eva Jantschitsch, Rina Kaçinari, Anna Laner