Im Zuge meines Projekts habe ich mitten in der Pandemie Einzelpersonen porträtiert. Entstanden aus dem willkürlichen Drang einer Einsamkeit kreierte ich eine Dokumentation der Zeit, in der wir uns befinden. Anstatt mithilfe von Fotografien zu arbeiten, lud ich, unter Einhaltung der Regelungen, immer wieder einzelne Personen in mein Atelier ein, um ihre Emotionen zu spüren und diese auf die Leinwand zu bringen. Gerade in einer Zeit, die so stark von sozialer Distanz und Isolation geprägt war, stellte ich mich der Aufgabe, diese Abgeschiedenheit zu vermitteln. So besuchten mich einige interessante Individuen, um ihre Energie mit mir zu teilen. Eine dieser Personen war Josef Hader. Auch der sonst bis zum Hals in Arbeit steckende Künstler war von der Pandemie betroffen und hatte so zum ersten Mal Zeit, sich porträtieren zu lassen.
Einsam in Isolation sitzend und in unsicherer Haltung blickt er kraftlos über den Bildrand hinaus. Josef Hader wirkt hier als Sinnbild, als Spiegel der Gesellschaft, und steht für all jene sonst so offenen und positiven Menschen, denen im Laufe der Pandemiezeit immer mehr Kraft geraubt wurde. Ebenfalls soll er als Symbol der Hoffnung fungieren und allen Betrachter:innen ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln. Doch nicht nur Bekanntheiten wie Josef Hader besuchten mich, sondern Menschen aller Art und jeden Alters. Gemeinsam schufen wir ein Manifest einer Zeit, in der Zusammenhalt und Menschlichkeit wichtiger sind als je zuvor.