Szenenfoto in Schwarzweiß, drei Personen stehen und hocken dicht bei- bzw. übereinander auf engstem Raum
Foto:
Apollonia T. Bitzan

Einst war das Internet ein zivilisatorisches Versprechen auf Gleichberechtigung und Respekt. Heute wird es von Fake News, Filterblasen und Hate Speech beherrscht. Einst war Feed The Troll ein hypermediales Kampfstück und Startschuss für eine cyberfeministische Bewegung gegen Hass im Netz. Nach einem Jahr Pandemie wurde daraus ein Film, in dem drei Schauspielerinnen auf einer unaufgeräumten Bühne wirre Sachen über das Internet sagen.

Wir hatten kein geringeres Ziel, als der digitalen Niedertracht ihr überfälliges Ende zu setzen. Diese Kampfansage stand zwei Jahre auf unseren Fahnen, doch irgendwo im Schatten zwischen 0 und 1 haben wir den Fokus verloren. Wer war nochmal der Antagonist? Wo beginnt das Darknet, wo endet die Utopie, und haben wir das Internet wirklich verstanden? Die Zeit heilt alle Stückentwicklungen, und die erkenntnisreiche Recherchearbeit gipfelt in einem lustvollen Ausflug in die Untiefen des Cyberspace.

Feed the Troll ist ein Film im Internet über ein Stück über das Internet. Feed the Troll ist auch ein hypermediales Theaterprojekt über Hass im Netz. Als All-female-Team haben wir an einer digitalen Intervention gearbeitet, die das Internet-Patriarchat zum Einstürzen bringen sollte. Nach verschobenen Premierenterminen im Mai 2020 und April 2021 wurde Feed the Troll als One-shot-Bühnenfilm umgesetzt; das Publikum folgt den Protagonistinnen auf ihren höchst unterhaltsamen Irrwegen durch das Darknet, ohne Schnitt und Aber.

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Verein für gewagte Bühnenformen

Klara Rabl ist seit 2009 im Theater tätig. Nach Regieassistenzen am Dschungel Wien und am Schauspielhaus Wien war sie Co-Regisseurin und Produktionsleitung der immersiven Social-Media-Serie Seestadt-Saga (2017–2018) und gründete mit Marc Carnal 2017 den Verein für gewagte Bühnenformen.

Für Feed the Troll des Vereins für gewagte Bühnenformen hat die Autorin und Regisseurin Klara Rabl ein multidisziplinäres All-female-Team gegen die digitale Hasskultur (hate culture) versammelt.

Nach dem satirischen Live-Hörspiel Der verhängnisvolle Tod des Werner Gruber ist Feed the Troll ihre zweite Regiearbeit, die mit dem Content Award Vienna ausgezeichnet wurde.