Nach Beginn der Pandemie verschickte die Fashion-Designerin Kazuko Nakazuma aus Osaka an alle ihre Freunde Stoffmasken als ihr Beitrag zur Bewältigung der Pandemie. Angeregt durch diese Initiative thematisierte ich das zur gleichen Zeit aktuell gewordene Thema Abstand entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, einen Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, in einer Serie von Zeichnungen. Diese Zeichnungen tragen jeweils eine ein Meter lange, verschlungene Linie und Spuren von Kaffee. In diesen Zeichnungen, die ich von Wien aus an zirka 150 Personen im In- und Ausland per Post versendet habe, erkunde ich die Vielfalt und Einzigartigkeit dieser per Gesetz verordneten Entfernung.

Die Entfernung zwischen dir und mir ist die Entfernung von mir zu meiner Welt. Ich versuche, diesen Meter in eine Form zu transponieren, die spricht, singt, tanzt, berührt …

Für mich war dieses Projekt die Möglichkeit, mit Freund*innen, Kolleg*innen, beruflichen Partner:innen in Kontakt zu bleiben und in einer Zeit, in der Ausstellungen nicht möglich waren, meine Arbeit einem Publikum per Post zu übermitteln und so einen künstlerischen Diskurs zur Pandemie und den diese begleitenden Maßnahmen zu initiieren.