Kulturfestival MEMENTO MORI

Eine Person steht vor einem offenen Regal, in dem sich Erinnerungsstücke bzw. Themenobjekte zum Tod befinden
Foto:
Kollektiv Fischka, Volkskundemuseum Wien

Von 7. bis 17. Oktober 2021 stand Wien im Zeichen des Todes. Mit über 50 Veranstaltungen in elf Tagen und 3.650 Besucher:innen setzte das Kulturfestival MEMENTO MORI ein Zeichen. Ziel des Festivals war es, den Tod zu enttabuisieren und die Auseinandersetzung mit dem eigenen und fremden Sterben zu fördern. Wie wichtig Trauerkultur ist, wurde zuletzt auf dramatische Weise deutlich. Pandemiebedingt starben Menschen in Einsamkeit. Angehörigen blieb es verwehrt, sich von Familienmitgliedern und Freund:innen zu verabschieden – für Millionen Menschen weltweit eine traumatische Erfahrung. Vor diesem Hintergrund beförderte das Festival eine Reflexion unserer Trauerkultur. Es bot Anregungen zur Trauerarbeit, brachte Menschen ins Gespräch und zielte auf ein bewussteres Leben ab. Frei nach dem Motto: Dem Tod kann man nicht entkommen, aber besser vorbereitet entgegentreten. Das interdisziplinäre Festival bot ein facettenreiches, opulentes Programm: Lectures, Workshops, Konzerte, Lesungen, Filme, Theater, Spaziergänge und Führungen durch Museen.

Die Hälfte der Veranstaltungen fand bei freiem Eintritt in der Festivalzentrale im Volkskundemuseum statt. Dort waren auch zwei Installationen zu sehen: Die Diaprojektion PARTOUT bot mit Fotografien von Lisa Rastl einen kulturgeschichtlichen Einstieg ins Thema. Die partizipative Installation Der Trost der Dinge präsentierte persönliche Erinnerungsstücke von Menschen aus Wien, Berlin und Zürich, welche diese temporär zur Verfügung gestellt hatten.

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Tina Zickler

Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. Kulturmanagement für folgende Projekte und Institutionen: Wild Wonders of Europe (BMU Berlin), artnet AG, AGI Congress Berlin 2005, TESLA im Podewils’schen Palais (Berlin), British Council, Art Forum Berlin, 2. berlin biennale, Bayerische Staatsoper München, GEMA, Passionsspiele Oberammergau 2000, Universität der Künste Berlin und ATZE – Musiktheater für Kinder. Lebt seit 2012 in Wien.

Initiierte und kuratierte Projekte und Ausstellungen
BRÜDER SCHWADRON call to mind (Ausstellung im FJK3)
BRÜDER SCHWADRON neue Orte & Spuren (Ausstellung im MAK)
handWERK – tradiertes Können in der digitalen Welt (Ausstellung im MAK)
Sharing Heritage: Labyrinths in Europe (Schwarzenbergplatz, Wien)
LABYRINTH-GARTEN Aspern (Seestadt Aspern)