In Mining Minds gräbt die Choreografin Sara Lanner in den Tiefen der Welt: Ausgehend vom Bergbau spannt sie den Bogen in unsere globale Gegenwart. Gemeinsam mit dem Tänzer Costas Kekis entwirft sie in Mining Minds ein choreografisches Duett, in dem sie den gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Gesellschaft und Politik und deren globalen Zusammenhängen nachspürt. Anhand des Begriffes „mining“ untersucht Lanner die Prozesse der Gewinnung und Extraktion von Rohstoffen sowie den Umgang mit Ressourcen. Dabei stößt die Choreografin auch auf Prozesse wie den des „Data Mining“, bei dem der Mensch selbst zur Ressource wird. „Inspiriert zu dieser Choreografie hat mich das Video Western Deep von Steve McQueen. Darin porträtiert der Autor eine der größten Minen Südafrikas. Die Bedingungen und die Funktionalität des Bergbaus bildeten für mich den Ausgangspunkt für ein choreografisches Duett, in dem sichtbar wird, wie die Veränderung der Erdoberfläche für den Gewinn von Rohstoffen unsere Gesellschaft in eine abgründige Interdependenz von Wert, Ethik, Moral, Politik und Macht verstrickt“, erläutert Sara Lanner zu den Hintergründen.
Der Begriff „mining“ soll aber nicht nur als destruktiver Prozess gesehen werden, sondern auch als Momentum zur Entstehung von Bewusstsein und möglicher Empathie. Mining Minds macht somit weitreichend globale Zusammenhänge auf persönlicher Ebene erfahrbar und fügt dieser Thematik eine notwendige künstlerische Auseinandersetzung in Tanz und Performance hinzu.